Wirtschaft
Nationalbank hat gute Nachricht für alle Österreicher
Die kommende Rezession wird wohl nur mild ausfallen, prognostiziert die OeNB. Folgend wird ein kräftiges Anziehen der Reallöhne erwartet.
Die ganze Welt sorgt sich davor, in eine Rezession zu schlittern. Weiter befeuert wurde diese Gefahr durch die Entscheidungen der Notenbanken in den vergangenen Tagen. Sowohl die US-amerikanische "Fed" also auch die Europäische Zentralbank hoben den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte an. Damit will man die hohe Inflation bekämpfen, die in Österreich etwa nach wie vor 10,6 Prozent beträgt, riskiert aber auch einen wirtschaftlichen Abschwung.
Über die Intensität dieses Abschwungs, der im Winter bzw. im kommenden Jahr die Weltwirtschaft treffen wird, herrscht unter den Experten Uneinigkeit. Am Freitag gab es nun eine erste Einschätzung der Österreichischen Nationalbank dazu.
Nur milde Rezession
Einleitend hält man in der Gesamtwirtschaftlichen Prognose fest, dass es 2022 trotz coronabedingten Aufholprozessen im ersten Halbjahr und den Folgen des russischen Kriegs in der zweiten Jahreshälfte ein sehr kräftiges Wirtschaftswachstum von 4,9 Prozent für das Jahr 2022 gibt.
Zum Jahreswechsel 2022/23 wird dann eben eine technische Rezession, also zwei aufeinanderfolgende Quartale mit negativem Wachstum, erwartet. Diese soll aber nur mild ausfallen. Gründe sind die zuletzt schwache Entwicklung der Industrie, sinkende Export- und Produktionserwartungen, ein schwächeres internationales Umfeld und hohe Energiepreise.
Kräftiger Anstieg der Reallöhne
Im Verlauf des Jahres 2023 erholt sich die internationale Konjunktur nur zögerlich und die Inflation bleibt vergleichsweise hoch. Das Wirtschaftswachstum wird 2023 daher mit 0,6 Prozent nur schwach positiv ausfallen. Für das Jahr 2024 wird eine deutliche Erholung der globalen Konjunktur und ein Nachlassen des Inflationsdrucks erwartet. Vor diesem Hintergrund führt die verzögerte Inflationsabgeltung zu einem kräftigen Anstieg der Reallöhne und einer Beschleunigung des Wirtschaftswachstums auf 1,7 Prozent. Im Jahr 2025 wird das Wachstum bei 1,6 Prozent zu liegen kommen.
Innerhalb des Prognosezeitraums wird nicht von Produktionseinschränkungen aufgrund hoher Energiepreise oder Gasrationierungen ausgegangen, ein gänzlicher Ausfall russischer Gaslieferungen ohne entsprechende Sicherung alternativer Versorgungsquellen stellt jedoch ein Wachstumsrisiko (insbesondere für 2023/24). Die Arbeitslosenquote bleibt wegen des Fachkräftemangels wohl stabil.
2022 sollte die Jahresinflation von Energie 41,0 Prozent betragen und in den Jahren 2023 bis 2025 auf 9,5 Prozent, 2,6 Prozent bzw. 1,0 Prozent zurückgehen. Die Energiepreisanstiege der Jahre 2021 und 2022 führten in diesen beiden Jahren zu Einkommensabflüssen ins Ausland von in Summe 13 Mrd. EUR.