Science
Mega-Sonnensturm trifft die Erde – Blackout droht
Auf der Sonne ist es erneut zu einem heftigen Ausbruch gekommen. Ein Sonnensturm rast mit 2,1 Millionen km/h auf die Erde zu.
Ein gewaltiger Sonnensturm ist auf die Erde zugerast. Die ersten geladen Teilchen der Plasmawolke seien in der Nacht auf Freitag eingetroffen, meldete die US-Wetterbehörde NOAA. Der Sonnensturm ist nach neuesten Berechnungen der stärkste seit fast acht Jahren.
Er hat eine Geschwindigkeit von über 2,1 Millionen Kilometern pro Stunde. Nur zum Vergleich: Ein Hurrikan der Kategorie 5 ist 240 Kilometer pro Stunde schnell.
Normalerweise sind Polarlichter in Europa nur im hohen Norden der skandinavischen Länder zu sehen. In der Nacht waren allerdings auch welche in Großbritannien, Russland, Kanada und den USA zu beobachten, in den USA sogar südwärts bis nach Arizona. In Österreich war am Freitag kurz nach Mitternacht auf mehreren Webcams ein schwaches Leuchten zu erkennen.
Schwankungen im heimischen Stromnetz merkbar
Das vermeintlich harmlose Naturphänomen könnte auch äußerst unangenehme Folgen haben. Denn Sonnenstürme bedrohen nicht nur die Stromversorgung, sie könnten auch einen globalen Zusammenbruch des Internets zur Folge haben.
Außerdem können Störungen von Rundfunk und Mobilfunknetzen auftreten – ein Blackout droht. Grund dafür sind elektrisch geladene Teilchen, die durch die Eruptionen auf die Erde gelangen.
Sonnenflecken sind dunkle Regionen auf der Oberfläche der Sonne. Sie werden durch einen starken magnetischen Fluss aus dem Inneren der Sonne verursacht. Diese Flecken sind vorübergehend und können Stunden bis Monate dauern.
Organisieren sich die lokalen Magnetfelder neu, wird sehr viel Energie frei, die eine große Wolke elektrisch geladener Sonnenmaterie ins All schleudern kann. Trifft diese Wolke die Erde, kann sie das Erdmagnetfeld verbiegen, Satelliten beschädigen, technische Einrichtungen wie Telekommunikation und Energieversorgung stören und vor allem die Gesundheit von Astronauten und Flugpersonal gefährden.
Laut Conrad Observatorium der GeoSphere Austria erreichten die magnetischen Variationen über einen Zeitraum von mehr als 15 Stunden eine hohe, für einen Sonnensturm typische Aktivität. Auch eine leichte Erhöhung von Gleichströmen im österreichischen Stromnetz war zu beobachten.
Zweiter Sonnensturm im Anmarsch
Der Sturm ist freitagmittags bereits fast komplett an der Erde vorbeigezogen. In den kommenden Tagen wird jedoch ein zweiter Sonnensturm erwartet, der weitere geomagnetische Aktivitäten wie Spannungsschwankungen bei elektrischen Geräten oder Störungen bei GPS-Systemen verursachen könnte. Nordlichter in Österreich sind allerdings eher unwahrscheinlich.