Oberösterreich

"Klimabonus-Schikane" – kein Geld wegen "Helmut"

Die Klimabonus-Auszahlung sorgt nach wie vor für Ärger. Einem Salzburger wurden die 500 Euro bis jetzt verweigert. Grund: sein Name.

Johannes Rausch
"Wo bleibt hier der Sinn?", fragt sich der 28-jährige Salzburger, der seinen 500-Euro-Bonus noch immer nicht ausbezahlt bekam.
"Wo bleibt hier der Sinn?", fragt sich der 28-jährige Salzburger, der seinen 500-Euro-Bonus noch immer nicht ausbezahlt bekam.
privat

In einem Mail an "Heute" berichtet der 28-jährige Markus Helmut Fischbacher aus der Mozartstadt von einer regelrechten Odyssee: Zunächst lag eine Benachrichtigung über einen eingeschriebenen Brief zum Klimabonus in seinem Postkasten.

Fischbacher war an diesem Punkt schon zum ersten Mal verwundert, da er einen FinanzOnline-Zugang hat. Damit sollte man eigentlich den Betrag auf sein Konto überwiesen bekommen. Wie berichtet hat das aber bereits in mehreren Fällen nicht funktioniert.

"Geburtsurkunde oder Meldezettel"

Am folgenden Tag ging der Salzburger mit der Benachrichtigung zur Post und gab ihn der Mitarbeiterin zusammen mit seinem Führerschein. Die Angestellte sagte ihm, dass er das Klimabonus-Geld oder den Gutschein "nur mit Pass" bekomme. Der 28-Jährige ging, holte das Dokument und fuhr wieder zur Filiale zurück.

Doch auch beim zweiten Versuch haperte es: Er zeigte derselben Frau erneut die Benachrichtigung und seinen Pass: "'Ich brauche jetzt Ihre Geburtsurkunde'", sagte sie mir dann", so Fischbacher, der "ein bisschen perplex" war. Die Mitarbeiterin rechtfertigte das damit, dass auf dem eingeschriebenen Brief "Markus Helmut Fischbacher" stehe, auf seinen Ausweisen aber nur "Markus Fischbacher".

Der Mann konnte sich selbst das nicht erklären, denn: "Komischerweise klebte an der Theke ein DIN-A4-Blatt mit den gültig anerkannten amtlichen Lichtbildausweisen, die da wären: Führerschein, Personalausweis und Pass", erklärt der Salzburger gegenüber "Heute".

"Er sagte zu mir, ich solle kein Theater veranstalten, gehen und wenn ich ein Problem habe, im Ministerium für Klimaschutz anrufen." Der Salzburger wundert sich über das Verhalten eines Post-Angestellten.

Die Diskussion in der Geschäftsstelle zog sich in die Länge, bis ein Kollege der Frau dem 28-Jährigen ausrichtete, er müsse entweder "seine Geburtsurkunde oder seinen Meldezettel" vorweisen. "Er sagte zu mir, ich solle kein Theater veranstalten, gehen und wenn ich ein Problem habe, im Ministerium für Klimaschutz anrufen."

Eine Mitarbeiterin der Klimabonus-Hotline sagte ihm schließlich, er solle sich beim Vorgesetzten des Mitarbeiters melden. Fischbacher rief an und musste erneut den Kopf schütteln. Ohne Gruß sei er am anderen Ende der Leitung gefragt worden: "Wo liegt Ihr Problem?" Der Mann am Telefon erklärte, er sei ebenfalls im Raum gewesen und habe alles mitgekriegt.

Und weiter: Es könne sich ja auch um seinen Vater handeln. "Das fand ich ziemlich seltsam, denn bei jedem bisherigen RSa- und RSb-Brief habe ich immer mit meinem Führerschein alles bekommen", so Fischbacher. "Wenn ein 28-Jähriger solch einer Schikane und Bürokratie ausgesetzt ist, wie ist es dann für eine alleinerziehende Mutter oder eine ältere Pensionistin?"

"Wenn ein 28-Jähriger solch einer Schikane und Bürokratie ausgesetzt ist, wie ist es dann für eine alleinerziehende Mutter oder eine ältere Pensionistin?" Markus Fischbacher ist fassungslos.

Der Salzburger gibt dennoch nicht auf: "Am Freitag werde ich mit meiner Geburtsurkunde zur Post gehen und es erneut probieren."

Auch Problem mit Namen in Linz

Wie "Heute" berichtete, war ein Linzer Angestellter mit einer ähnlichen Herausforderung konfrontiert: Auf seinem Personalausweis steht nur sein erste Vorname, auf der Post-Benachrichtigung aber auch sein zweiter. Daher musste er sich ebenfalls bei der Klimabonus-Hotline melden. Nun soll er weitere Belege einscannen und an das Klimaministerium schicken.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com