Gefahr durch Putin
Nächstes EU-Land kündigt Wehrpflicht für Frauen an
Russland stelle zwar zurzeit keine Bedrohung dar, dennoch plant die dänische Regierung ihr Militär aufzustocken.
Dänemark will erstmals auch Frauen zu den Streitkräften einziehen. Der Grundwehrdienst solle von vier auf elf Monate verlängert werden und für beide Geschlechter gelten, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Mittwoch. Die Regierung strebe in dieser Frage die volle Gleichberechtigung von Männern und Frauen an.
Die dänischen Streitkräfte umfassen nach offiziellen Angaben derzeit bis zu 9.000 Berufssoldaten und rund 4.700 Wehrpflichtige im Grundwehrdienst. Bislang gilt die Wehrpflicht für Männer ab 18 Jahren. Weil es aber genügend Freiwillige gibt, werden nicht alle jungen Männer einberufen, sondern es wird gelost.
Für Frauen ist die Teilnahme am Grundwehrdienst freiwillig. Sie stellen in diesem Kontingent gut 25 Prozent. Die Regierung möchte die Zahl der Grundwehrdienstleistenden um 5.000 erhöhen. Das Gesetz soll nach Angaben von Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen 2025 entsprechend geändert werden und 2026 in Kraft treten.
Russland keine Gefahr, aber ...
Das NATO-Mitglied Dänemark ist ein entschiedener Unterstützer der von Russland angegriffenen Ukraine. Außenminister Lars Løkke Rasmussen betonte, Russland stelle derzeit keine Bedrohung für Dänemark dar. "Aber wir werden uns nicht in eine Lage bringen, in der es das tun könnte", fügte er hinzu.
Eine Wehrpflicht für Frauen besteht in Norwegen, Schweden, Bolivien, der Elfenbeinküste, Eritrea, Israel, Nordkorea, Sudan und Tschad.