Wirtschaft

Nächster Schock – Wohnen könnte unleistbar werden

Sowohl die Kosten fürs Eigenheim als auch für eine Mietwohnung sind in Österreich für viele nicht mehr zu bezahlen – neueste Entwicklungen schocken. 

Tobias Kurakin
Die Kosten fürs Wohnen gehen durch die Decke. 
Die Kosten fürs Wohnen gehen durch die Decke. 
Getty Images/iStockphoto

Die Teuerungswelle nimmt nicht ab. Beinah wöchentlich sind neue Produkte oder Dienstleistungen auf der Liste der hohen Kosten. Besonders dramatisch ist nun die Lage in der Baubranche, wo die Preise immer mehr nach oben klettern und für die Wenigsten noch leistbar sind.

Baukosten steigen rapide an

Viele Österreicherinnen und Österreicher müssen ihren Traum vom eigenen Heim mittlerweile begraben. Die Preise sind einfach nicht mehr erschwinglich. Besonders die Kosten für Baumaterialien sind in die Höhe geschossen und machen vielen Menschen im Land das Leben schwer. 

Doch auch die Händler wissen nun oft nicht mehr weiter. Ingrid Müller, Chefin einer Tischlerei im Burgenland, sagt gegenüber Ö1, dass beinah monatlich neue Preislisten für Material bei ihr in die Firma flattern würden. Preiszusagen könne man daher nicht mehr länger gewährleisten. Laut Susanne Aigner-Haas vom Verbund der Baustoff-Händler würden daher viele Bürgerinnen und Bürger derzeit nicht einmal mit dem Hausbauen beginnen, zu hoch seien die Kosten. Die Hoffnung der Branche ist, dass die Bevölkerung stattdessen mehr auf Renovierungen als auch Eigenbau setzt und daher die Auftragslage dennoch gut bleibt. 

Immobilienmarkt ebenfalls stark betroffen 

Wer jedoch nun auf der Suche nach einem Heim ist, muss sich gehörig den Kopf zerbrechen. Denn neben den hohen Baukosten sind auch die Immobilienpreise auf Rekordniveau. Seit 2010 haben sich die Preise für Immobilien hierzulande verdoppelt und auch im ersten Quartal für 2022 berichtet die Nationalbank von einem Anstieg von 12,3 Prozent. Birgit Niessner, Direktorin von ökonomischen Analysen der österreichischen Nationalbank, äußert Kritik: "Während die Preise angestiegen sind, ist das Einkommen der Bürgerinnen und Bürger nicht nachgezogen".

Aufgrund dieser Diskrepanz würden Bürgerinnen und Bürger vermehrt Wohnungen mieten. "Zum Glück haben wir einen starken Mietmarkt, wo zwei Drittel reguliert sind - das ist ein preis-dämpfender Faktor", so Niessner. Eigentumswohnungen seien hingegen stark überteuert. Die Expertin geht davon aus, dass rund 40 Prozent der Wohnimmobilien in Wien überteuert sind. Die Preissteigerung der letzten Jahre in Österreich liege zudem weit über dem europäischen Durchschnitt und hätte sich schon längst von den Einkommen der Bevölkerung und der Kreditkosten entkoppelt.

Rauch: "Wenn uns alles um die Ohren fliegt"

Sozialminister Johannes Rauch, warnte zuletzt davor, was passiert, "wenn uns alles um die Ohren fliegt": "Wenn ein Drittel des Mittelstandes nicht weiß, wie es die Miete zahlen soll, dann sind die Leute auf der Straße." Deshalb müsse die Regierung nun beweisen, dass man Lösungen für die Probleme finden kann. Sonst droht eine staatsgefährdende Krise!

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