Fussball
Nächster Legionär überlegt, nicht für ÖFB zu spielen
Emanuel Aiwu erkämpfte sich bei Serie-A-Klub Cremonese einen Stammplatz. Im ÖFB-Team bleibt ihm vorerst nur die Zuschauerrolle – mit Konsequenzen?
Dinamo-Zagreb-Legionär Robert Ljubicic hat sich für das kroatische Nationalteam entschieden. WAC-Talent Adis Jasic für das bosnische. Wie auch Salzburg-Verteidiger Amar Dedic. Alle drei wurden in Österreich geboren, hätten auch für Österreich auflaufen können. Tun sie aber nicht.
Ein ähnliches Szenario blüht bei Emanuel Aiwu. Der Ex-Rapidler wechselte im Sommer 2022 in die Serie A zu Cremonese, ist dort Stammspieler. Aber: Auf einen Anruf von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick wartet der Verteidiger noch. Lediglich ein Gespräch mit Sportdirektor Peter Schöttel habe es bislang gegeben.
"Ich kann nur hoffen und warten, dass ich vielleicht mal eine Chance bekomme", sagt der 22-Jährige zum "kicker". Aiwu, der 13 Mal für die U21 auflief, fehlte zuletzt sogar auf der Abrufliste. "Da war schon eine kleine Enttäuschung vorhanden."
Zu lange sollten sich die Verantwortlichen des rot-weiß-roten Nationalteams jedoch nicht Zeit mit einer Einberufung lassen. Denn aufgrund der Herkunft von Aiwus Vater ist auch ein Wechsel zum nigerianischen Verband möglich. Ein Thema, mit dem sich der Innenverteidiger bereits auseinandergesetzt hat.
"Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich mir keine Gedanken darüber mache. Ich habe die Entwicklung von Nigeria verfolgt, sie haben einen super Kader und mit Napoli-Stürmer Victor Osimhen einen absoluten Star in der Offensive, gegen den ich mich selbst schon messen konnte. Zudem habe ich mit Cyriel Dessers und David Okereke auch zwei nigerianische Klubkollegen, die sehr gute Leistungen bringen. Mehr will ich dazu aber nicht sagen, weil es Zukunftsmusik ist."
Auch wie es auf Klubebene weitergeht, ist offen. Der Vertrag bei Cremonese läuft bis 2026. Steigt der Klub ab – acht Punkte fehlen aktuell aufs rettende Ufer – ist ein Tapetenwechsel wahrscheinlich. Premier-League-Aufsteiger Burnley soll Interesse zeigen.