Wirtschaft

Urlaube in Gefahr – Flüge werden im Sommer gestrichen

Neben teureren Tickets müssen Urlauber in diesem Sommer mit diversen Ausfällen von Flügen rechnen.

Tobias Kurakin
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Mit den Öffnungsschritten steigt auch die Reiselust der Menschen wieder, doch der Urlaub im Ausland wird heuer teuer.
Mit den Öffnungsschritten steigt auch die Reiselust der Menschen wieder, doch der Urlaub im Ausland wird heuer teuer.
Getty Images/iStockphoto

Die Teuerungswelle nimmt nicht ab – ganz im Gegenteil, nun dürften wegen der steigenden Energiekosten auch die Flugpreise weiter ansteigen. Bereits ab Sommer soll das Fliegen mehr ins Geld gehen. Schuld daran ist einmal mehr der Krieg in der Ukraine und der dadurch steigende Ölpreis. 

Steigender Ölpreis macht auch Kerosin teurer

Nachdem der Ölpreis steigt, zieht auch der Preis für Flugzeug-Treibstoff Kerosin an. Zwar können sich Fluglinien dagegen absichern, dies funktioniert aber nur bedingt. Durch das Modell "Future Hedging" können Airlines bereits im Vorfeld Verträge über Treibstoffpreise ausmachen. Wenn das Kerosin, das ein Drittel der Flugkosten ausmacht, dann teurer wird, zahlt man dennoch den vorher ausgehandelten Preis. Doch nicht alle Fluglinien setzen auf dieses Modell und so wird nun auch fliegen teurer. 

Gegenüber dem "Ö1-Mittagsjournal" meint Luftfahrtexperte Kurt Hoffmann: "Hier gibt es einen großen Vorteil für die Lufthansa-Gruppe, die großteils auf Hedging gesetzt hat." Die Schweizer Fluglinie "Swiss Air" hätte beispielsweise nicht auf dieses Modell gesetzt und muss daher bereits früher mit den Preisen für Tickets anfahren, um den teureren Treibstoff zu kompensieren. 

Alle Airlines früher oder später betroffen 

Früher oder später wird es aber auch die anderen Fluglinien treffen. Hoffmann meint demnach: "Fliegen wird teurer werden und es muss auch teurer werden. Airlines müssen nämlich Geld verdienen, um die Verluste der letzten zwei Jahre wieder hereinzubekommen". Derzeit würden sich die Zahlen der Buchungen bei den Fluglinien für den Sommer bereits gut entwickeln, teilweise sogar über dem Niveau von vor Corona. Der Krieg in der Ukraine sowie Personalmangel bei Sicherheitsbediensteten und Check-in-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten würden jedoch Unsicherheiten mit sich bringen. 

Weltweit sieht man Engpässe beim Personal und auch eine Besserung ist in nächster Zeit nicht absehbar. In den letzten Jahren wurde viel Personal abgebaut, was auch dazu führte, dass viele die Branche vollständig verlassen haben. Besonders große Flughäfen in Frankfurt, München und London (Heathrow) sind derzeit stark unterbesetzt. Dadurch wird befürchtet, dass es diesen Sommer zu mehreren Ausfällen von Flügen kommt. Der Flughafen in Wien sei wegen des Kuzarbeitangebots der Bundesregierung aber ohne Personalabbau durch die Krise gekommen.

Die Fluglinien befinden sich jedoch weiterhin in einer schwierigen Phase. "Alle Airlines der Welt sind sich sicher, die nächste Krise kommt bestimmt, welche es ist, ist aber noch nicht klar", meint Hoffmann. 

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