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Nächste Insolvenz – kultige Knödel Manufaktur betroffen

Die Knödel Manufaktur ist seit 2017 ein Fixpunkt für herzhafte und süße Knödel-Liebhaber. Jetzt ist der Betrieb insolvent – doch es gibt Hoffnung!

Christoph Weichsler
Nächste Insolvenz – kultige Knödel Manufaktur betroffen
Betreiber Daniel Hanjalic mit seinen beliebten Marillenknödeln – trotz Insolvenz kämpft er weiter für die Knödel Manufaktur.
Helmut Graf

Knödel-Fans in Wien müssen jetzt ganz stark sein: Die beliebte Knödel Manufaktur in der Josefstadt musste Insolvenz anmelden. Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten bleiben die Türen aber offen. Mit einem Sanierungsverfahren kämpft der Betreiber Daniel Hanjalic um die Fortführung seines Lebenswerks.

Seit 2017 erfreut die Knödel Manufaktur mit ihrer Vielfalt an Erdäpfel-Kreationen – von deftigen Grammelknödeln über vegane Varianten bis zu süßen Klassikern. Die Insolvenz kommt für viele Gäste überraschend. Doch wie der Betreiber im Gespräch mit "Heute" erklärt, waren die finanziellen Probleme schon länger spürbar.

Corona-Krise brachte den Wendepunkt

Die Probleme nahmen mit der Corona-Pandemie ihren Lauf. "Plötzlich blieben die Gäste weg, und wir mussten uns auf das Liefergeschäft konzentrieren", berichtet der Betreiber. Doch das Geschäft mit Lieferplattformen wie Foodora wurde schnell zum Problem: "Die Provisionen fressen uns auf – 35 Prozent vom Gewinn gehen an die Plattformen, dazu Verpackungskosten und Steuern."

Früher war das Restaurant ein beliebter Treffpunkt, jetzt bleiben immer mehr Tische leer. "Man merkt, die Leute sparen überall, und das trifft uns direkt", so der Betreiber. Während die Kosten für das Lokal weiterstiegen, gingen die Einnahmen durch die fehlenden Gäste deutlich zurück.

Investitionen zur falschen Zeit

Kurz vor dem ersten Lockdown wagte die Knödel Manufaktur einen mutigen Schritt: Die Fläche wurde erweitert, und ein zweites Lokal im ersten Bezirk eröffnet. "Wir dachten, wir investieren in die Zukunft", erklärt der Betreiber. Doch nur 15 Tage später kam der Lockdown – und mit ihm die Katastrophe.

Die zusätzlichen Mietkosten und Investitionen brachten das Unternehmen in Schieflage. Die Pandemie und die danach steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten machten die Situation noch schwieriger.

Gäste als Schlüssel zur Rettung

Betreiber Daniel Hanjalic sieht in Direktbestellungen eine wichtige Unterstützung für den Betrieb. "Wenn Gäste telefonisch bestellen, bleibt deutlich mehr von den Einnahmen bei uns, da wir die hohen Gebühren der Lieferplattformen umgehen können", erklärt er.

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Auch eigene Zusteller kommen vermehrt zum Einsatz, um unabhängiger zu werden. "Jede Direktbestellung hilft uns, unsere Kosten besser zu decken und die Knödel Manufaktur weiterzuführen", so Hanjalic. Die großen Plattformen bleiben dennoch ein wichtiger Bestandteil, doch die direkte Unterstützung der Gäste könnte für eine bessere Entlastung sorgen.

Hoffnung auf die Rettung

Trotz aller Rückschläge blickt die Knödel Manufaktur in die Zukunft. Das Sanierungsverfahren soll dem Unternehmen die nötige Zeit geben, um sich neu zu organisieren. Der Betreiber ist zuversichtlich: "Wir haben so viele Herausforderungen gemeistert, das schaffen wir auch noch."

Für viele Wiener ist die Knödelmanufaktur längst Kult. Ob süße Marillenknödel oder herzhafte Spinat-Feta-Kreationen – die Vielfalt und Qualität haben den Betrieb zu einer Institution gemacht.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Knödelmanufaktur in Wien, bekannt für ihre herzhaften und süßen Knödel, hat Insolvenz angemeldet, kämpft jedoch mit einem Sanierungsverfahren um ihr Überleben.
    • Betreiber Daniel Hanjalic setzt auf Direktbestellungen und eigene Zusteller, um die hohen Gebühren der Lieferplattformen zu umgehen und hofft, durch die Unterstützung der Gäste das Lokal weiterführen zu können.
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