Mord-Alarm in Wien-Favoriten
Nachbarin hörte Hilferufe – dann musste Frau sterben
In Wien-Favoriten fand die Polizei am Sonntag eine leblose 49-Jährige. Man geht von einem Tötungsdelikt aus. "Heute" sprach mit der Nachbarin (20).
Schrecklicher Vorfall am frühen Sonntag in Wien: Die Polizei wurde in einen Gemeindebau in der Columbusgasse im zehnten Bezirk gerufen. Dort war es offenbar in den Morgenstunden zu einem Streit gekommen. Ein 39-Jähriger soll dann seine deutlich ältere Lebensgefährtin (49, beide Österreicher) durch stumpfe Gewalteinwirkung getötet haben. Er wurde vor Ort festgenommen.
Tot in Wohnung gefunden – Mann erwürgte seine Freundin
Nachbarin Nadine (20, Name geändert) aus demselben Stock kannte den polnisch-stämmigen Verdächtigen vom Sehen und Gassigehen, als er noch einen Hund hatte: "Der Nachbar lebte schon da, als ich vor fünf Jahren hier eingezogen bin. Er ist mir nie negativ aufgefallen."
VIDEO: Jetzt spricht die Nachbarin des Verdächtigen
Am Sonntag um halb neun schreckte die 20-Jährige dann plötzlich aus dem Halbschlaf: "Ich hörte wiederkehrende Hilferufe einer Frau, sie hat auch geweint. Ich habe leider nicht alles mitbekommen. Aber ich habe gehört, dass Gegenstände durch die Luft fliegen – es hat sich für mich angehört, als ob jemand Möbel verschieben würde", so die Nachbarin.
Bist du von häuslicher Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133
Ich bilde mir ein, da waren Blutflecken"
"Als die Polizei eine Stunde später da war, sah ich im Vorbeigehen, wie Gegenstände am Wohnungsboden überall verteilt waren und ich habe mir eingebildet, dass ich Blutflecken am Boden gesehen habe", war sie beim "Heute"-Gespräch sichtlich schockiert.
Motiv derzeit noch unklar
Die Einvernahme des 39-jährigen Verdächtigen war am Sonntag noch im Gange. Das Motiv ist derzeit noch völlig unklar. Aufgrund der Verletzungen im Halsbereich des Opfers muss jedoch von einem Tötungsdelikt ausgegangen werden.
Zahl der Frauenmorde rückläufig
Es war demnach der 16. mutmaßliche Femizid im heurigen Jahr – was laut Innenministerium ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Im Jahr 2023 waren Ende August österreichweit bereits 24 Tötungsdelikte an Frauen zu beklagen. Die Unschuldsvermutung gilt.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- In Wien-Favoriten wurde eine 49-jährige Frau am Sonntag tot aufgefunden, und die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus
- Ein 39-jähriger Mann wurde vor Ort festgenommen, nachdem er seine Lebensgefährtin durch stumpfe Gewalteinwirkung getötet haben soll
- Das Motiv ist noch unklar, aber die Einvernahme des Verdächtigen läuft