Niederösterreich

Nach zwei Liter Wein schoss Wiener Polizist um sich

Ein Cobra-Einsatz wegen einem hitzköpfigen Polizisten (48) sorgt im Weinviertel für Gesprächsstoff. Es ging um eine Dreiecksbeziehung.

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Cobra in Asparn/Zaya
Cobra in Asparn/Zaya
Lenger

Vor den Trümmern seiner Existenz steht nun ein Polizist (48) aus NÖ, der in Wien seinen Dienst verrichtete. Denn der 48-Jährige verschanzte sich Dienstagabend in einem Haus in Asparn an der Zaya (Mistelbach), schoss mehrmals in die Wand und in den Boden - mehr dazu hier.

Der Exekutivbeamte soll in einer Beziehung mit einer Wiener Polizistin sein, hatte aber nebenbei ein Gspusi. Schließlich wollte er die Beamtin aus dem Haus werfen, die Lage spitze sich zu. Der Beamte verlor die Fassung und soll daraufhin wüste Drohungen ausgestoßen haben. 

2 Liter Wein und Tabletten

Spezialkräfte der Polizei inklusive Cobra rückten an, der 48-Jährige verschanzte sich im Haus und drohte, auf einschreitende Kollegen sofort zu feuern. "Unser Verhandlungsteam hat ganze Arbeit geleistet", so Chefinspektor Johann Baumschlager, der stundenlang vor Ort.

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    Cobra in Asparn
    Cobra in Asparn
    BH

    Nachdem kurz vor 23 Uhr, also nach knapp sieben Stunden, Funkstille herrschte, erfolgte der Zugriff. Die Cobra stürmte das Haus und fand den 48-jährigen schlummernd vor. Der Mann hatte Schlaftabletten eingeworfen und rund zwei Liter Wein getrunken. Der Beamte wurde ins Spital gebracht - mehr dazu hier.

    Faktor Zeit

    "Wir konnten auf den Faktor Zeit setzen, da keine Fremdgefährdung vorlag. Wir können unser Personal austauschen und bleiben frisch, der Verdächtige kann dies nicht", erläutert Gruppeninspektor Raimund Schwaigerlehner die Vorgehensweise der Exekutive. Für den 48-Jährigen wird es jetzt richtig ungemütlich: Die Staatsanwaltschaft ordnete wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und gefährlicher Drohung die Festnahme des Niederösterreichers an. Und: Die Polizei sichert im Haus die Spuren bzw. wertet die Schüsse aus.

    Nach der Spitalsentlassung dürfte der Polizist in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert werden. Seinen Job als Polizist dürfte er los sein. "Es ist anzunehmen, dass er suspendiert wird. Wird er dann auch noch gekündigt, verliert er wegen der Pensionsansprüche viel Geld", meint ein Kollege.