Nach Zensur verfilmt Netflix diese Literatur-Vorlage

Derzeit sind in der Filmindustrie Sequels, Prequels und Co ja hoch im Kurs: Kaum eine Produktion, die derzeit im Kino oder im Stream startet, ist eine gänzlich neue Idee. So füllt "Alles steht Kopf 2" gerade die Kinokassen, der zweite Teil von "Gladiator" wird noch im November erscheinen und auch die Kult-Comedy "Freaky Friday" wird mit Lindsay Lohan und Jamie Lee Curtis fix fortgesetzt.

Auch Netflix ist vor längerem schon auf diesen Zug aufgesprungen, doch das Ursprungswerk der neuesten Serie "The Decameron" (ab Donnerstag auf Netflix) liegt schon etwas weiter zurück, als andere Hollywood-Vorlagen. Denn die Produktion orientiert sich an den 100 Novellen von Giovanni Boccaccio, die der Autor im 14. Jahrhundert verfasst hat und später in die Riege der Weltliteratur aufstiegen.

Der Fokus der Geschichte liegt auf dem Ausbruch der Pest, die nach Schätzungen von 20 und 50 Millionen Personen das Leben forderte. Eine Gruppe an Adeligen flüchten in der Erzählung aufs Land und schnell verfallen alle gesellschaftlichen Konventionen und Regeln: Drama, Sex und Verrücktheit steht bei dieser Serie an oberster Stelle. Das Ergebnis: Ein skurriler Verschnitt zwischen "Monty Python" und "Bridgerton", der aber gleichzeitig an Reality-TV-Serien wie "Love Island" erinnert.

Der Regisseurin Kathleen Jordan ("Teenage Bounty Hunters") kam die Idee, den Klassiker in Serienform zu packen, während der Corona-Pandemie. "In Krisenzeiten wird die Kluft zwischen den Besitzenden und den Habenichtsen immer größer", meint sie zur Netflix-Nachrichtenseite "Tudum", "Das ist etwas, was wir in den letzten Jahren gesehen haben, vor allem bei COVID."