Wirtschaft
Nach Wiener Linien bald auch ÖBB in der Personal-Krise?
Die Wiener Linien haben aktuell mit akutem Personalmangel zu kämpfen. Bei den ÖBB investiert man, um dasselbe Problem in der Zukunft zu verhindern.
Die Wiener Linien stecken aktuell in einer tiefen Krise – "Heute" berichtete bereits mehrfach. Über die Jahre haben sie sich einen sehr guten Ruf als zuverlässiges Netz öffentlicher Verkehrsmittel in einer Millionen-Stadt erarbeitet, der nun auf dem Spiel steht. Wegen einer Pensionierungswelle, häufiger Krankheitsfälle und offenbar teils schlechter Arbeitsbedingungen fehlen derzeit etliche Fahrer. Das führt zu Intervallabweichungen und -ausdehnungen führt und lässt die Wiener Bevölkerung verärgert zurück.
Die ÖBB wiederum suchen aktuell dringend nach Personal, um eine ähnliche Situation zu vermeiden. Bis 2027 wird rund ein Fünftel der Belegschaft in Pension gehen. Daher werden alleine in den östlichen Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland dieses Jahr 2.000 neue Arbeitskräfte gesucht. Wegen der akuten Dringlichkeit sollen diese mit diversen Anreizen angelockt werden.
Dicke Prämien
Neue Verschieber und Fahrdienstleiter erhalten bereits nach dem Probemonat eine Einstiegsprämie über 5.000 Euro und ein Smartphone. Nach Abschluss der Verschubleiter-Prüfung erhalten die Auszubildenden eine weitere Prämie von 2.500 Euro. Dasselbe gilt für fertig ausgebildete Triebfahrzeugführer, die nach Bestehen der Prüfungen und sechs Monaten Arbeitszeit einen 5.000 Euro-Bonus erhalten.
Weiters werden in der Ostregion für das kommende Lehrjahr rund 300 Lehrlinge gesucht – großteils in den sogenannten eisenbahnspezifischen Berufen. Diese umfassen Triebfahrzeugführer, Zugbegleiter, Verschieber, Fahrdienstleiter und Fahrzeugtechniker. Aber auch im IT-Bereich werden händeringend Lehrlinge gesucht, um den bevorstehenden Generationenwechsel meistern zu können.