Formel 1
Nach umstrittenen Marko-Aussagen reagiert die FIA
Helmut Marko steht nach seinen umstrittenen Äußerungen über Sergio Perez weiterhin in der Kritik. Nun meldete sich sogar die FIA zu Wort.
Der Red-Bull-Berater hatte in einem "Servus TV"-Interview erklärt, die Formschwankungen des Red-Bull-Piloten Sergio Perez würden auf seine mexikanische Herkunft zurückzuführen sein. Teamkollege Max Verstappen oder Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel hätten diese Formschwankungen nicht gehabt. In Mexiko lösten die Aussagen des 80-jährigen Grazers einen Aufschrei aus. Dem Red-Bull-Berater wurde Rassismus unterstellt. Zumindest bediente sich der Steirer fragwürdigen Stereotypen, um über seinen Fahrer zu sprechen.
Zwar entschuldigt sich Marko bereits öffentlich und in einem Vier-Augen-Gespräch mit Perez selbst und wurde vom 33-jährigen Mexikaner verteidigt, trotzdem bleiben die Aussagen des Grazers das Gesprächsthema Nummer eins im Fahrerlager. Auch, weil Mercedes-Star Lewis Hamilton gegen den Österreicher schoss, dessen Wortwahl als "inakzeptabel" bezeichnete.
Offizielle Verwarnung
"Das war kein großartiger Kommentar. Ich verstehe, warum sich Menschen angegriffen fühlen", meinte etwa McLaren-Boss Zak Brown, "Soetwas sollte nicht in der Vergangenheit, der Gegenwart oder in der Zukunft gesagt werden. Wir wissen alle, dass wir mehr Diversität in der Formel 1 brauchen", ergänzte Mercedes-Teamchef Toto Wolff.
Am Freitagnachmittag reagierte nach einigem Zögern dann auch der Motorsport-Weltverband FIA und sprach eine offizielle Verwarnung gegen Marko aus. "Wir können bestätigen, dass Helmut Marko eine schriftliche Verwarnung erhalten hat und an seine Verantwortung als öffentliche Person des Motorsports in Übereinstimmung mit dem FIA-Ethikkodex erinnert wurde", hieß es vonseiten der FIA. Weitere Folgen entstehen daraus für den Red-Bull-Berater aber nicht.
Red-Bull-Teamchef Christian Horner stellte selbst auch klar, dass Markos Äußerungen "nicht richtig" waren, das wisse der 80-Jährige nun aber selbst auch. "Er ist kein Angestellter von Red Bull Racing, deshalb haben wir keine Stellungnahme herausgegeben. Er ist ein Teil der Red-Bull-Gruppe, die die Entschuldigung über Servus TV verbreitet hat", meinte der Teamchef.