Verstörende Fragen

Nach Totgeburt – Notar-Brief schockiert Wiener Familie

Nachdem ein Pärchen aus Wien eine Totgeburt erlitten hatte, erhielt es Wochen später einen Brief vom Notar. Dieser riss Wunden auf.

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Nach Totgeburt – Notar-Brief schockiert Wiener Familie
Ein Pärchen aus Wien erlitt kürzlich eine Totgeburt. Ein Brief des Notars brachte die beiden erneut aus der Fassung.
Leserreporter / Unsplash

Vor wenigen Wochen brach für Florian K. (40) und seine Lebensgefährtin (31) eine Welt zusammen. Ihre geliebte Tochter kam tot zur Welt. Tage später löste ein Brief vom Notar noch mehr Trauer, aber auch Wut bei den beiden aus. Grund dafür seien verstörende Fragen gewesen.

"Dies hat natürlich unsere Wunden nochmal aufgerissen"

In dem Brief des Notars ging es um das Verfahren bezüglich der Verlassenschaft der verstorbenen Tochter. Unter anderem wurde in dem Schreiben gefragt, ob ein Nachlass oder Schulden vorhanden seien. Florian K. und seine Lebensgefährtin waren entsetzt: "Wir fanden es heftig, so einen Brief zu bekommen, mit derart komischen Fragen. Dies hat natürlich unsere Wunden nochmal aufgerissen."

Auf "Heute"-Anfrage bei betreffendem Notar sprach dieser sein Bedauern über die unglückliche Vorgehensweise in dieser Angelegenheit aus: "Als Gerichtskommissär bin ich im Rahmen eines gerichtlichen Verlassenschaftsverfahrens gesetzlich verpflichtet, in Ermangelung konkreter Informationen eine Ladung, zumeist in standardisierter Form zu versenden, um das Verfahren zu eröffnen."

Notar entschuldigt sich: "Es war unser Versäumnis..."

Laut dem Notar muss in jedem Fall, so auch in dem von Florian K. und seiner Lebensgefährtin, ein solches Verfahren gesetzlich eingeleitet werden: "Ungeachtet dessen war es unser Versäumnis, die Ladung entsprechend zu adaptieren und die Fragestellungen sensibel an die konkrete Situation anzupassen."

Er setzt fort: "Ich verstehe den Ärger und den Schmerz, den dieses Schreiben bei den Betroffenen ausgelöst hat und möchte mich dafür an dieser Stelle ausdrücklich entschuldigen." Mittlerweile hat bereits ein Gespräch mit Familie K. stattgefunden, bei dem sich das Unternehmen erneut für den Vorfall entschuldigte.

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Auf den Punkt gebracht

  • Ein Wiener Paar, das kürzlich eine Totgeburt erlitten hat, wurde von einem Notar mit verstörenden Fragen konfrontiert, die ihre Wunden wieder aufgerissen haben
  • Der Brief bezog sich auf das Verfahren bezüglich der Verlassenschaft ihres verstorbenen Kindes und enthielt Fragen zu möglichen Schulden oder Nachlässen
  • Der Notar bedauerte die unglückliche Vorgehensweise und entschuldigte sich bei der Familie für den Vorfall
red
Akt.