Nach Linzer Polit-Skandal

Nach Rücktritt: Hier wird im Herbst nun zweimal gewählt

Die Linzer müssen gleich zweimal wählen gehen: nicht nur für den Nationalrat, sondern auch den Bürgermeister. Der Grund: der Brucknerhaus-Skandal.

Tobias Prietzel
Nach Rücktritt: Hier wird im Herbst nun zweimal gewählt
Brachte ein veritabler Kultur- und Politik-Skandal zu Fall: Bürgermeister Klaus Luger (re.) und Brucknerhaus-Chef Dietmar Kerschbaum (im Bild bei einer Pressekonferenz des Kinder-Kulturzentrums "Kuddelmuddel").
LIVA, "Heute"

Am Schluss wurde der Druck zu groß: Über eine Posten-Schiebung gestolpert, wollte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger sein Amt zunächst nicht räumen. Am Freitag dann der Rücktritt.

"Ich ärgere mich selbst über diesen Vorfall", sagte der scheidende Politiker. "Ich geh' wirklich ohne Groll." Dieser müsste sich einzig gegen ihn richten, gab sich der 63-Jährige selbstkritisch.

Frau statt Herr Bürgermeister

Wie geht es in der Landeshauptstadt jetzt weiter? Eine Woche ist Luger noch im Amt. Am 2. September übernimmt interimistisch seine rote Stellvertreterin Karin Hörzing. Bei der kommenden Bürgermeister-Direktwahl tritt die bald 61-Jährige freilich nicht an.

In einer Woche nicht mehr Lugers Arbeitsplatz: das Alte Rathaus am Linzer Hauptplatz.
In einer Woche nicht mehr Lugers Arbeitsplatz: das Alte Rathaus am Linzer Hauptplatz.
"Heute"

Zum Kandidaten haben die Linzer Genossen Planungsstadtrat Dietmar Prammer (49) gekürt. Nachteil für die SPÖ: Der brave Arbeiter ist relativ unauffällig und in der Stadt nicht recht bekannt. Gegen ihn wird für die ÖVP ziemlich sicher Vizebürgermeister Martin Hajart (41) in den Ring steigen. Der ist aber erst seit gerade einmal gut zwei Jahren für Verkehr zuständig.

So wählte Linz vor drei Jahren
Es bleiben jetzt sechs Wochen, um die Neuwahl auszuschreiben. Sie dürfte dann im November, also im Spätherbst, oder im Dezember stattfinden. Die Bevölkerung muss also heuer zusätzlich zur Nationalratswahl ein zweites Mal an die Urne.
Zur Erinnerung die Ergebnisse der letzten, regulären Gemeinderatswahl: 2021 kam die SPÖ auf 34 Prozent und die Volkspartei auf 18 Prozent.
Dahinter: die Grünen mit 16 Prozent und die FPÖ mit 14 Prozent.

Volle Aufklärung gefordert

Der politische Mitbewerb der Sozialdemokraten fordert unterdessen volle Aufklärung in der Causa, die sich rasch von einer Kultur- zu einer Polit-Affäre ausgewachsen hat. Die Parteien pochen darauf, dass die städtischen Gesellschaften genau unter die Lupe genommen werden.

"Retten wir den Grüngürtel" fordert angesichts des Rücktritts auf einen Neuanfang beim Grünland- und Baumschutz. Der Initiative seit Längerem ein Dorn im Auge: die geplante Umwidmung eines großen Areals im Norden der Stadt in Bauland für die neue Digital-Uni und Betriebsansiedlungen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Nach dem Rücktritt des Linzer Bürgermeisters Klaus Luger aufgrund des Brucknerhaus-Skandals müssen die Linzer im Herbst zweimal wählen - sowohl für den Nationalrat als auch für den Bürgermeister
    • Luger äußerte Selbstkritik und gab seinen Rücktritt bekannt, während die SPÖ nun einen neuen Kandidaten, Dietmar Prammer, für die Bürgermeister-Direktwahl nominiert hat
    • Die politische Affäre hat schwere Vorwürfe gegen die roten Granden zur Folge, und es wird eine vollständige Aufklärung gefordert
    • Außerdem fordert eine Initiative einen Neuanfang beim Grünland- und Baumschutz angesichts der geplanten Umwidmung eines großen Areals in Bauland für die neue Digital-Uni und Betriebsansiedlungen
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