Wien
Nach Rax-Waldbrand: Wien startet mit Aufforstung
Nach dem verheerenden Waldbrand im Rax-Gebiet beginnt die Stadt Wien nun mit der Wiederaufforstung des Gebiets. Es besteht Erosionsgefahr.
Am 25. Oktober brach einer der größten Waldbrände Österreichs aus, 13 Tage lang bekämpften fast 9.000 Helfer in Hirschwang (Reichenau an der Rax) die Flammen. Der Wiederaufbau des Waldes wird viele Jahre in Anspruch nehmen. "Wir gehen davon aus, dass circa 20 Prozent des Waldes tot oder im Absterben sind", erklärt Peter Lepkowicz, Leiter der Forstverwaltung, gegenüber "ORF Wien". Förster der Stadt Wien, der das Gebiet gehört, beginnen jetzt erste Bäume und Sträucher in besonders zerstörten Gebieten zu setzen. Bis der Wald wieder in seinem Zustand vor dem Waldbrand ist, dürfte es 20 Jahren dauern.
Zehntausende Bäume und Sträucher
Wichtig ist die Aufforstung vor allem auch zum Schutz der Quellschutzwälder des Wiener Wassers. Der Waldboden ist aufgrund des Brandes momentan besonders erosionsgefährdet. Stark geschädigte und bereits abgestorbene Bäumen quer zum Hang werden gefällt, anschließend eine Grassamenmischungen, Bäume und Sträucher gesät, um den Bereich zu stabilisieren. "Es werden Zehntausende sein. Wir schauen uns jetzt an, welche Flächen ganz besonders gefährdet sind. Dort wo das Kronenfeuer war, müssen wir pflanzen, und dort fangen wir an“, erklärt Forstdirektor Andreas Januskovecz zu "ORF Wien".
Ein genaues Maßnahmenpaket für das weitere Vorgehen wird von den Forst- und Landwirtschaftsbetrieben der Stadt gemeinsam mit der Forstbehörde, der Wildbach- und Lawinenverbauung, der Universität für Bodenkultur und Wiener Wasser erstellt.
250 Jahre alte Kiefern überlebten Feuer
Das Feuer hat auch dem Boden Schaden zugefügt, der Wiederaufbau einer Humusschicht und des darauf wachsenden Waldes wird ebenfalls lange Zeit in Anspruch nehmen. Optimistisch ist Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ): "Wenn jetzt behutsam nachhaltige Maßnahmen gesetzt werden, besteht die berechtigte Hoffnung, dass sich der Wald wieder erholen wird.“
Viele der bis zu 250 Jahre alten Schwarzkiefern auf dem Hang des Schneebergs überlebten das Feuer. "Der große Schaden ist, dass die künftige Generation, die fünfzig bis sechzig Jahre alt war, abgestorben und stark in Mitleidenschaft gezogen worden ist“, so Lepkowicz bei "ORF Wien". Als "Rohbodenkeimer“ hofft man, dass sich diese Baumart sowie manche Straucharten auch natürlich verjüngen können.