Analyse überrascht

Nach Pandemie – so wenig Firmen bieten Homeoffice an

Es sollte längst üblich sein. Doch Österreichs Firmen hinken weit hinterher, was die Möglichkeit von Homeoffice betrifft. Das belegt eine neue Studie.

Oberösterreich Heute
Nach Pandemie – so wenig Firmen bieten Homeoffice an
Vor allem für Menschen mit Kindern bedeutet Arbeiten von zuhause aus mehr Flexibilität.
Getty Images/iStockphoto

Spätestens seit Corona hat das Arbeiten von zuhause aus deutlich an Attraktivität gewonnen. Zu Beginn der Pandemie von zahlreichen Unternehmen als Schutz eingeführt, bauen viele Beschäftigte vor allem der Flexibilität wegen auf das Modell.

Zwar sei der Anteil an Jobs mit Homeoffice-Möglichkeit seit 2019, dem Jahr vor Covid, kontinuierlich angestiegen. Aber auch 2024 ist es laut einer Erhebung des Job-Portals karriere.at in Österreich "nicht die Regel, sondern die Ausnahme", daheim seinem Beruf nachzugehen.

Ein überraschendes Detail der Analyse: Nur 17 Prozent der veröffentlichten Stellen-Inserate verfügen über Homeoffice-Möglichkeit.

Natürlich sei es nicht in jeder Branche und jedem Tätigkeitsbereich möglich, daheim zu arbeiten, räumt karriere.at-Chef Georg Konjovic ein. Als Beispiele nennt er Gesundheitsberufe, Gastronomie, Tourismus und den stationären Handel.

Jedoch überraschend: Selbst in Tätigkeitsfeldern, in denen prinzipiell die Möglichkeit besteht, ortsunabhängig am Computer zu arbeiten, ist der Prozentsatz an Jobs mit Homeoffice gering. "Von zuhause aus arbeiten zu können ist in Österreich anno 2024 also ganz und gar keine Selbstverständlichkeit", sagt Konjovic.

Von zuhause aus arbeiten zu können ist in Österreich anno 2024 also ganz und gar keine Selbstverständlichkeit.
Georg Konjovic
Geschäftsführer von karriere.at

Mehr als zwei Drittel wollen Homeoffice

Was Firmen zu denken geben sollte: Eine karriere.at-Umfrage mit 1.000 Beteiligten hat ergeben, dass mehr als zwei Drittel der Jobsuchenden eine Stelle wollen, in der sie auch von zuhause aus arbeiten können. Für 32 Prozent ist das sogar ein Muss.

Der Geschäftsführer macht darauf aufmerksam, dass bei Bürojobs der Trend hin zu einer hybriden Arbeitsweise gehe. "Wenn für die Jobsuchenden im Stelleninserat nicht ersichtlich ist, dass es eine Homeoffice-Möglichkeit gibt, verliert der Arbeitgeber schnell an Attraktivität oder wird ein ansonsten interessanter Job gar nicht in Erwägung gezogen."

Die Bilder des Tages

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine neue Studie zeigt, dass in Österreich nur 17 Prozent der Stellen Homeoffice-Möglichkeiten bieten, obwohl das Arbeiten von zuhause seit der Pandemie an Attraktivität gewonnen hat
    • Selbst in Tätigkeitsbereichen, in denen Homeoffice prinzipiell möglich wäre, ist der Anteil an entsprechenden Jobs gering
    • Laut einer Umfrage von karriere.at möchten mehr als zwei Drittel der Jobsuchenden die Möglichkeit haben, von zuhause aus zu arbeiten
    red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen