Politik

Nach Nehammers Wut-Video nun brisanter Babler-Brief

Nehammers Burger-Video beschäftigt weiterhin die Innenpolitik. Nun hat sich SPÖ-Chef Andreas Babler an die ÖVP-Wähler gewandt.

Newsdesk Heute
SPÖ-Chef Andreas Babler fischt in türkisen Gewässern.
SPÖ-Chef Andreas Babler fischt in türkisen Gewässern.
Helmut Graf

Das Wut-Video von Kanzler Karl Nehammer schlägt weiterhin hohe Wellen. Über soziale Netzwerke hatte sich am Mittwochabend ein Clip verbreitet, der den ÖVP-Chef bei einem Gespräch mit Parteifreunden in Hallein zeigt.

Dabei wollte der ÖVP-Chef unter anderem Kindern, die von Armut gefährdet sind, Hamburger schmackhaft machen. Weiters schimpfte er in dem über sechs Minuten langen Video auch über Arbeitslose. "Wenn i z'wenig Göd hab', geh i mehr arbeiten", so Nehammer zudem über teuerungsgeplagte Bürger. Einer der Funktionäre filmte die Skandal-Rede mit.

Babler an ÖVP-Wähler: "Gehen Sie ein Stück des Weges mit uns"

Der umstrittene Auftritt fand bereits im Juli statt, verbreitete sich aber erst jetzt in den sozialen Kanälen und sorgt landesweit für Empörung. Die Opposition kritisierte den Kanzler scharf.

SPÖ-Chef Andreas Babler geht nun noch einen Schritt weiter und wandte sich mit einem offenen Brief an die christlich-sozialen ÖVP-Wähler. Darin heißt es: "Gehen Sie ein Stück des Weges mit uns. Engagieren wir uns gemeinsam für eine Politik, die auf Solidarität setzt - auf Nächstenliebe - für eine Politik, die Menschen zusammenbringt."

Die Christlich-Sozialen in der ÖVP hätten "in der Vergangenheit viel ertragen müssen", betont Babler in dem Schreiben. "Ihre Partei hat in schwarz-blauen Koalitionen auf das vergessen, was ich als Sozialdemokrat Solidarität nenne und Sie christliche Nächstenliebe." Die Türkisen hätten außerdem "den Wunsch nach dem Gemeinsamen und der Sorge füreinander aufgegeben" sowie "die Großen aus der Verantwortung für die Kleinen genommen".

Der SPÖ-Chef wiederholte nochmals seine Kritik an der Kanzler-Rede. Nehammer würde sich verächtlich über Frauen, die Teilzeit arbeiten" äußern und er empfiehlt "Hamburger als Mittagessen für armutsbetroffene Familien".

"Das Letzte, was Sie für Österreich wollen"

Weiters warnte er vor einer ÖVP-FPÖ-Koalition. "Ich weiß, dass das Letzte, was Sie für Österreich wollen, eine Wiederholung der türkis-blauen Regierung ist. Einer Regierung, die den Egoismus einiger weniger ins Zentrum stellt und auf die Anliegen Vieler vergisst. Eine Regierung, die den Menschen zu Bittsteller*innen macht, anstatt sie zu respektieren", heißt es in dem Brief.

Abschließend meint Babler: "Ich bin mir sicher, gemeinsam können wir Österreich wieder zu einem Land machen, in dem man stolz den Satz sagen kann: Wir sind füreinander da."

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