Wirtschaft
Nach Maskenskandal – Palmers verweigert Rücknahme
Nach dem Maskenskandal verweigern Palmers und Hygiene Austria die Rücknahme der teilweise in China erzeugten Produkte.
Der Hygiene-Austria-Skandal sorgt weiterhin für Schlagzeilen. Nach den Hausdurchsungen wurde bekannt, dass das Unternehmen, eine Tochtergesellschaft von Palmers und Lenzing, chinesische Masken einfach umetikettiert und die Produkte mit "Made in Austria" beworben hatte. Auch der Vorwurf der Schwarzarbeit wurde erhoben. Der VKI prüft eine Klage.
Während der Handel nach dem Auffliegen der Affäre gegenüber den Kunden nachsichtig reagierte, verweigert Palmers eine Rücknahme der Masken, berichtet "orf.at". In den jeweiligen Filialen wird dies damit begründet, dass das 30-tägige-Umtauschrecht schon abgelaufen sei.
"Vorgehensweise nicht kundenfreundlich"
Laut Arbeiterkammer hat das aber gar nichts mit dem Umtauschrecht zu tun. "Diese Vorgehensweise ist nicht in Ordnung. Sie ist weder kundenfreundlich noch entspricht sie der gesetzlichen Lage. Denn der Konsument hat Gewährleistungsrechte", erklärt Gabriele Zgubic, Leiterin der Abteilung Konsumentenschutz der Arbeiterkammer (AK) Wien, gegenüber "orf.at".
Der Händler ist demnach gesetzlich dazu verpflichtet, ein mangelhaftes Produkt zurückzunehmen und es zu reparieren, umzutauschen oder zurückzunehmen und den Kaufpreis zu erstatten. Das Etikett "Made in Austria" war in diesem Fall falsch und somit war eine wesentliche Produkteigenschaft nicht erfüllt.
"Die Konsumentinnen und Konsumenten haben ja extra diese Masken gekauft, weil sie als österreichisches Produkt beworben wurden. Das war ihnen wichtig", so Zgubic.
AK droht mit Klage
Sollte Palmers zu keiner außergerichtliche Einigung bereit sein und sich weiterhin weigern, die Masken zurückzunehmen, werde man den Fall weiter prüfen und gegebenenfalls den Klagsweg beschreiten und vor Gericht gehen, betonte die Arbeiterkammer.