"Tötet Serben"
Nach Hassgesängen! Serbien droht UEFA mit EM-Rückzug
Beim Spiel Kroatien gegen Albanien sollen beide Fanlager Hassgesänge gegen Serbien angestimmt haben. Der serbische Verbandschef fordert Konsequenzen.
Beim Spiel zwischen Kroatien und Albanien (2:2) in Hamburg bei der EURO in Deutschland sollen verschiedenen Medienberichten zufolge aus beiden Fanlagern Hassgesänge gegen Serbien angestimmt worden sein. Parolen wie "Tötet Serben!" sollen in der 59. Spielminute zu hören gewesen sein. Nun reagierte Serbiens Verbands-Generalsekretär Jovan Surbatovic.
Serbien droht mit Rückzug aus EURO
"Was passiert ist, ist skandalös, und wir werden die UEFA nach Sanktionen fragen. Selbst wenn das bedeutet, dass wir im Turnier nicht weitermachen", äußert sich der 56-Jährige gegenüber dem Fernsehsender "RTS". Dennoch zeigt er sich zuversichtlich: "Wir sind uns sicher, dass sie bestraft werden, weil bereits auf unseren Antrag geantwortet wurde und ein sogenannter Journalist aus Albanien aus dem Turnier geworfen wurde."
"Wir fordern von der UEFA, dass beide Verbände bestraft werden. Wir wollen uns daran nicht beteiligen, aber wenn die UEFA sie nicht bestraft, werden wir darüber nachdenken, wie wir weitermachen", kommuniziert er mit Nachdruck seinen Standpunkt.
Im Gegensatz zu den kroatischen und albanischen Fans hätten sich die Serben "viel besser" verhalten, betonte Surbatovic: "Wir Serben sind Gentlemen und haben ein offenes Herz. Deswegen bitte ich die anderen Fans, sich auch so zu verhalten." Der serbische Verband muss im Moment jedoch selbst eine hohe UEFA-Strafe zahlen, nachdem sie mit umstrittenen Flaggen andere Länder verhöhnt haben.
Konsequenzen bei möglichem Rückzug
Serbiens nächstes Spiel findet am Donnerstag-Nachmittag (15 Uhr) gegen Slowenien statt. Sollten sie vor dem letzten Gruppenspieltag aus der EM austreten, würde das letzte Gruppenspiel gegen Dänemark entfallen. Nach dem Regelwerk würden dann die Dänen automatisch mit 3:0 gewinnen und Serbien müsste zudem selbst eine hohe Geldstrafe zahlen.
Serbien verlor sein Auftaktspiel beim Großereignis gegen England knapp mit 0:1. Somit stehen die "Adler" vor dem Spiel gegen Slowenien bereits mächtig unter Druck.