SP-Schieder will EU-Gesetz

Nach FTI-Pleite – was sich für Urlauber ändern soll

Andreas Schieder (SPÖ) fordert mehr Kundenschutz bei Reisebuchung: "Menschen dürfen bei Pleiten nicht auf Kosten sitzenbleiben." Er will neues Gesetz.

Angela Sellner
Nach FTI-Pleite – was sich für Urlauber ändern soll
SPÖ-EU-Spitzenkandidat Andreas Schieder will nach der Pleite des Touristik-Giganten FTI ein neues EU-Gesetz zum Schutz von Reisenden.
Denise Auer

Die Anfang der Woche bekannt gewordene Pleite von Europas drittgrößtem Reiseunternehmen FTI trifft zigtausende Urlauber aus Österreich, Deutschland und den Niederlanden. Laut Masseverwalter sind rund 60.000 bereits auf Urlaub befindliche Menschen betroffen.

Hinzu kommen jene, die nun um ihren wohlverdienten Sommerurlaub zittern. Viele Österreicher sparen das ganze Jahr auf diesen Urlaub und fürchten nun, durch die Finger zu schauen. Angesichts der nach wie vor starken Teuerung ist das noch mal bitterer – denn kaum jemand könnte weitere tausende Euro locker machen und einen neuen Urlaub buchen.

Insgesamt herrschen laut Konsumentenschützen chaotische Zustände. Die Hotlines sind überlastet.

Wer nur Hotel bucht, ist ungeschützt

Die Regelung bei solchen Pleiten sei alles andere als konsumentenfreundlich, schlägt Andreas Schieder, SPÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahl, gegenüber "Heute" Alarm. Denn während Pauschalreisende aufgrund einer EU-Richtlinie gut abgesichert sind (also ihr Geld im Fall des Falles zurückbekommen), sind jene Kundinnen und Kunden, die die Leistungen einzeln buchen (also etwa Flug und Hotel separat), im Pleitefall mehr oder weniger ungeschützt.

Ich werde mich dafür einsetzen, dass es bald ein EU-Gesetz zur Absicherung von Urlaubsreisen gibt
Andreas Schieder
SPÖ-EU-Spitzenkandidat

Hat jemand beispielsweise ein Hotel via FTI gebucht, war dies oft Monate im Vorhinein zu zahlen. Nach der FTI-Pleite bleibt der Kunde auf seinen Kosten sitzen. Bestenfalls kann eine Forderung über den Insolvenzfonds gestellt werden, wo die Rückzahlungsquote bei solchen Fällen in der Regel aber sehr gering ist. Die Folge: "Geld futsch, Urlaub abgesagt. Das kann nicht so bleiben", so Schieder zu "Heute".

Die SPÖ fordert deshalb ein Ende der 100-prozentigen Vorauszahlungen etwa bei Hotelbuchungen und die gleiche Sicherheit bei der Buchung von Einzelleistungen wie bei Pauschalreisen.

Kreditkarte nicht gleich belasten

Als Möglichkeit käme laut Schieder etwa infrage, bei Buchung einer Einzelleistung eine Kreditkarte als Sicherheit anzugeben, diese aber erst bei der Erbringung der Leistung zu belasten. So wäre sowohl Sicherheit für das Reiseunternehmen als auch für die Kunden gewährleistet. Dafür muss ein neues EU-Gesetz geschaffen werden, fordert Schieder: "Menschen, die sich ihren Urlaub verdient haben und oft monatelang dafür sparen, dürfen im Pleite-Fall nicht auf den Kosten sitzen gelassen werden! Ich werde mich dafür einsetzen, dass es bald ein EU-Gesetz zur Absicherung von Urlaubsreisen gibt."

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