Fussball
Nach Fan-Störaktion siegte Austrias "Charakterteam"
Die Wiener Austria steht in der dritten Runde der Conference-League-Qualifikation, setzte sich mit zwei Siegen gegen Bosnien-Klub Banja Luka durch.
Das Hinspiel in Wien hatte Torjäger Haris Tabakovic noch zugunsten der Veilchen entschieden, erzielte in der Nachspielzeit das späte 1:0. Im Rückspiel setzte sich die Austria dann mit 2:1 durch, holte den 0:1-Rückstand wieder auf. Andreas Gruber (52.) und Manuel Polster mit einem Traum-Schuss ins Kreuzeck (65.) trafen, drehten die Borac-Führung durch Jose Cortes (49.).
Gruber lobt "Charakter-Mannschaft"
Zwischen den beiden Duellen hat Tabakovic die "Veilchen" Richtung Hertha BSC verlassen. Der Aufstieg gelang nun auch ohne den Torjäger, allerdings mit etwas Zittern. Denn Borac setzte immer wieder gefährliche Nadelstiche, verpasste im ersten Durchgang die Führung durch einen Lattenkracher von Zoran Kvrzic. "Wir haben gewusst, dass das schwierig wird, dass sie alles dransetzen werden. Sie haben Lunte gerochen, sind in Führung gegangen. Aber wir haben postwendend das Tor gemacht und sind dann gleich dran geblieben. Das zeigt, dass wir eine Charakter-Mannschaft sind", lobte Austrias Ausgleichs-Torschütze Gruber seine Elf.
Polster schoss die Austria dann mit einem echten Traumtor zum Sieg, tanzte erst im Strafraum, donnerte den Ball dann ins Kreuzeck. "Ich habe mich gefreut, dass ich der Mannschaft Sicherheit geben konnte. Es war ein hektisches Spiel, ging hin und her. Umso cooler, dass wir es geschafft haben", so der Flügelflitzer.
Störaktion der Borac-Fans
Austria-Coach Michael Wimmer strich nach dem Spiel das Positive hervor. "Es war das emotionale Spiel, ein Hexenkessel. Sie haben mit einer anderen Energie gespielt als in Wien. Wir mussten uns neu finden, das hat in der ersten Halbzeit nicht so gut funktioniert", musste der Deutsche zugeben. "Am Ende des Tages war es nicht verdient, aber auch nicht unverdient. Wir sind zufrieden", so Wimmer.
Beim Aufstieg schwang sicher auch eine Portion Genugtuung mit. Denn in der Nacht versuchten die Borac-Fans, die "Veilchen" durch eine Störaktion aus dem Konzept zu bringen. Ein Feuerwerk in der Nähe des "Veilchen"-Teamhotels riss die Austrianer in der Nacht vor dem Spiel aus dem Schlaf. Auch Feuermelder gingen an. "Um drei Uhr habe ich gedacht, neben mir ist Sylvester", so der Austria-Coach. Die Störaktion der bosnischen Fans zeigte aber keine Wirkung.