"Schadet dem Sport"

Nach Djokovic-Skandal - US-Star mit heftiger Kritik

Ben Shelton reklamiert nach dem Viertelfinale bei den Australian Open über fehlenden Respekt der Medien.

Sport Heute
Nach Djokovic-Skandal - US-Star mit heftiger Kritik
Ben Shelton stärkt Novak Djokovic den Rücken.
IMAGO/PanoramiC

Die Pressekonferenz nach dem Sieg im Viertelfinale gegen Lorenzo Sonego ist gefühlt schon vorbei, da setzt Ben Shelton zu einer Medienschelte an. "Eine Sache, die ich unbedingt ansprechen möchte, bevor wir hier fertig sind: Ich war diese Woche ehrlich gesagt ein wenig schockiert darüber, wie Spieler von den Broadcastern behandelt wurden", sagte der 22-jährige US-Amerikaner nach dem Vorfall mit Novak Djokovic.

Der australische Star-Moderator Tony Jones von Channel 9 hatte während einer Live-Schaltung einen spöttischen Kommentar zu den serbischen Fans und Novak Djokovic gemacht. "Willkommen zurück im Melbourne Park, wo Sie die Fans von Novak Djokovic in voller Lautstärke sehen können. Novak wird überbewertet. Novak ist ein Auslaufmodell", sagte der 63-Jährige vor laufender Kamera.

Djokovic verweigerte Interview

Djokovic hatte daraufhin ein Interview mit On-Court-Moderator Jim Courier, der ebenfalls für Channel 9 arbeitet, verweigert. Das sorgte allenthalben für große Irritation – bis die Weltnummer 1 seinen Boykott auf der Pressekonferenz erklärte. "Der berühmte Sportjournalist hat sich über die serbischen Fans lustig gemacht und beleidigende Bemerkungen in meine Richtung gemacht."

Das sei aber längst nicht der einzige Vorfall während den Australian Open gewesen, findet Ben Shelton. "Ich habe es zum Beispiel bei Learner Tien in einem seiner Matches bemerkt. Als er Daniil Medvedev geschlagen hat, fand ich das Interview ziemlich peinlich und respektlos", sagt Shelton und kritisiert die Fragen des Journalisten nach dem überraschenden Sieg von Tien über den Russen.

"Zu viel Negativität"

Mit dem Hoodie über dem Kopf deckt Shelton auch auf, was ihm persönlich widerfahren ist. "Auch mir wurden in Post-Match-Interviews ein paar Fragen gestellt, die ich unangebracht fand", erinnerte sich der US-Youngster nach dem Sieg im Achtelfinale gegen den Altmeister Franzosen Gael Monfils. Dieser sei alt genug, um dessen Vater zu sein – kombiniert mit der Feststellung: "Vielleicht ist er ja dein Vater!?"

Für Shelton ging der Vergleich in die Hose: "Das ist fehlender Respekt und schadet dem Sport." Er habe das Gefühl, dass Broadcaster eigentlich dazu beitragen sollten, den Sport wachsen zu lassen und den Athleten auf der großen Bühne helfen sollten, diese Momente zu genießen. "Stattdessen gibt es meiner Meinung nach viel zu viel Negativität. Das ist etwas, das sich ändern muss."

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    Auf den Punkt gebracht

    • US-Tennisstar Ben Shelton kritisiert nach seinem Viertelfinalsieg bei den Australian Open den mangelnden Respekt der Medien und insbesondere die Moderatoren der On-Court-Interviews.
    • Er bemängelt die negative und respektlose Behandlung von Spielern durch Broadcaster und fordert eine Veränderung, um den Sport zu fördern und den Athleten zu helfen, ihre Erfolge zu genießen.
    red
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