Djokovic erklärt Schock-Aufgabe: "War zu viel für mich"

Deutschlands Tennis-Star hatte den ersten Durchgang knapp im Tie-Break für sich entschieden, setzte sich mit 7:6 (5) durch. Dann folgte der Schock: Djokovic, mit 24 Triumphen Rekord-Sieger bei Grand Slams, konnte nicht mehr weiterspielen, gab das Duell verletzt auf, Zverev steht so im Endspiel – zum dritten Mal bei einem Grand-Slam-Turnier.

Der 81 Minuten andauernde Satz schien Djokovic zu stark belastet zu haben. Der linke Oberschenkel machte dem Serben neuerlich Probleme. Die ehemalige Nummer eins der Tennis-Welt musste damit die Hoffnungen auf den 25. Grand-Slam-Triumph begraben. Gegner Zverev, genauso wie die tausenden Fans im Stadion in Melbourne, schienen geschockt zu sein, als der Serbe den Court verließ.

"Keinen Ball geschlagen"

Wenig später brachte Djokovic dann Licht ins Dunkel, erklärte seine Beschwerden. "Ich habe seit dem Match gegen Carlos Alcaraz (im Viertelfinale, Anm.) keinen Ball geschlagen, also bis etwa eine Stunde vor dem heutigen Spiel", erzählte der 37-Jährige. Trotzdem habe er zum Duell mit Zverev antreten wollen. "Ja, ich habe alles Mögliche getan, um den Muskelfaserriss, den ich habe, zu behandeln. Medikamente, das Band und die Arbeit mit den Physiotherapeuten haben bis zu einem gewissen Grad geholfen", erklärte der Serbe. Für ein derart langes Match reichte es aber nicht.

"Ende des ersten Satzes habe ich immer mehr Schmerzen gespürt. Es war einfach zu viel für mich in dem Moment. Ein unglückliches Ende, aber ich habe es probiert", meinte der Serbe, der die Australian Open bereits zehnmal gewinnen konnte.

"Es wurde immer schlimmer"

Als der 37-Jährige dann gefragt wurde, ob er weitergespielt hätte, wenn er den ersten Durchgang für sich entschieden hätte, konnte Djokovic nicht eindeutig antworten. "Ja, es hätte sein können. Wenn ich den Satz gewonnen hätte, hätte ich vielleicht versucht, ein paar Games, einen halben Satz, vielleicht einen Satz weiterzuspielen. Ich weiß es nicht. Es wurde immer schlimmer."

Vor zwei Jahren erlitt Djokovic eine ähnliche Verletzung, holte sich trotzdem den Grand-Slam-Sieg in Melbourne. Dieses Mal ist nun im Halbfinale Schluss. "Damals habe ich es besser in den Griff bekommen", erzählte Djokovic, der trotzdem durchaus zufrieden auf das Turnier zurückblickt. "Ich denke tatsächlich, dass ich sehr gut gespielt habe. Es ist ein sehr gutes Ergebnis angesichts der Umstände."

Der Serbe ließ abschließend offen, ob dieses Halbfinal-Aus nun sein letzter Auftritt in Melbourne war. "Ich werde schauen müssen, wie die Saison verläuft. Ich möchte weitermachen. Wenn ich fit, gesund und motiviert bin, sehe ich keinen Grund, warum ich nicht kommen sollte", meinte der 37-Jährige.