Wien
Nach Brunnenmarkt-Wirbel – VP-Mahrer mit neuem Video
Einen Shitstorm musste Karl Mahrer nach einem Video über den Brunnenmarkt einstecken. Nun legt Wiens ÖVP-Chef mit Aufnahmen aus Favoriten nach.
Sein Video über angebliche Zustände am Brunnenmarkt ließ die Wogen hochgehen: Syrer, Afghanen und Araber hätten dort die Macht übernommen, wetterte Karl Mahrer vor der Kamera. "Rassismus" wurde dem Wiener ÖVP-Chef danach unterstellt – wir berichteten.
"Kannst dich nicht mehr frei bewegen"
Nun legte Mahrer nach und veröffentlichte ein neues Video unter dem Titel "Brennpunkt Favoriten". Diesmal war er gemeinsam mit seinem Team am Reumannplatz, Viktor-Adler-Markt und in der Favoritenstraße unterwegs, sprach dort mit Passanten. "Du kannst dich da nicht mehr frei bewegen", klagt ein Anrainer. Einfach unbeschwert abends spazieren zu gehen sei nicht möglich, gibt er vor der Kamera an.
Mahrer: "Müssen uns wirklich Sorgen machen"
Eine andere Passantin erzählt, in ihrem Hof werde nicht mehr Deutsch gesprochen. "Ich frage mich, wer in Zukunft hier leben möchte, vielleicht eine Familie gründen möchte", so ein Mann im Gespräch mit Mahrer. Dieser resümiert: Es ist eine Gegend, wo wir uns echt Sorgen machen müssen."
Genau dies seien Anfänge sogenannter "No-Go-Zonen", die es in anderen europäischen Großstädten bereits gäbe, kritisiert Mahrer und nimmt die Stadtregierung in die Pflicht: "Die Stadt hat über Jahrzehnte bei der Integrationspolitik weggeschaut und versagt", twittert er. Österreicher würden hier mittlerweile die Minderheit darstellen.