Zwei Morde in wenigen Minuten: Seit Montag wird mit Helikoptern, Wärmebildkameras und hunderten Einsatzkräften nach einem mutmaßlichen Doppelmörder gesucht. Der Tatverdächtige Jäger soll am Vormittag im Bezirk Rohrbach zwei Männer, ebenfalls Jäger, erschossen haben.
Der Verdächtige Roland D. (56) soll dann mit einem silbernen VW Caddy (Kennzeichen: RO-231 EL) in Richtung der Rohrbacher Straße (B127) geflüchtet sein. Danach gibt es keine Hinweise mehr auf seinen Verbleib.
Aktuell wird vermutet, dass Streitigkeiten in der Jägerschaft der Grund für die Bluttat gewesen sein könnten. Vor einigen Jahren soll D. seine Jagdkarte vorübergehend entzogen worden sein. Zum Zeitpunkt der Tat hatte er sie aber schon wieder zurück.
Eine Anzeige gegen den 56-Jährigen soll das Fass dann aber zum Überlaufen gebracht haben. Seitens der Staatsanwaltschaft sei der Verdächtige zwar ein "völlig unbeschriebenes Blatt", erklärte Staatsanwältin Ulrike Breiteneder. D. soll von den Opfern aber wegen jagdrechtlicher Vergehen bei den Behörden gemeldet worden.
In den letzten Jahren oder Jahrzehnten dürfte der Verdächtige nicht nur einmal Probleme mit anderen Personen gehabt haben: "Es hat sich dann herausgestellt, dass es scheinbar viele Menschen gibt, die sich selbst in Gefahr sehen", erklärt Landespolizeidirektor-Stellvertreter Rudolf Keplinger.
"In Summe haben wir etwa 50 Personen festgestellt, die zu einem gefährdeten Kreis gehören könnten." Alle Menschen, die sich womöglich in akuter Gefahr finden, wurden sofort unter Polizeischutz gestellt und an sichere Orte gebracht.
Unterdessen läuft die Suche nach dem Flüchtigen weiter – mittlerweile sogar im Ausland. Die Fahndung konzentriert sich noch auf den näheren Umkreis der beiden Tatorte im Bezirk Rohrbach.
Hinweise aus der Bevölkerung brachten bis jetzt nicht den erhofften Erfolg. Auch eine Handyortung half nicht – D. ließ seine beiden Telefone laut der Polizei zu Hause zurück.