Neue Informationen der Polizei

Nach Amoklauf – "50 Personen unter Polizeischutz"

Der Doppelmord im Mühlviertel ließ das Land nicht schlafen. Die ganze Nacht wurde nach dem Flüchtigen gefahndet. Nun gibt es ein Update der Behörden.

Oberösterreich Heute
Nach Amoklauf – "50 Personen unter Polizeischutz"
Landespolizeidirektor-Stellvertreter Rudolf Keplinger, der Leiter des Landeskriminalamtes Gottfried Mitterlehner sowie Staatsanwältin Ulrike Breiteneder stehen Rede und Antwort.
Lea Strauch

Der Doppelmord am Montag in Oberösterreich erschüttert das Land. Gegen 8.30 Uhr ging bei der Polizei der Alarm ein: Im Bezirk Rohrbach waren Schüsse gefallen. Sofort rückten die Einsatzkräfte samt Sondereinheit Cobra nach Altenfelden aus.

Amokläufer noch auf der Flucht

Dann die schreckliche Entdeckung: Der Bürgermeister der Nachbargemeinde Kirchberg ob der Donau, Franz Hofer, wurde tot auf einer Wiese gefunden. Kurze Zeit später dann der nächste Schock: Der Amokläufer erschoss auch einen zweiten Mann.

Seitdem jagt die Exekutive den 56-jährigen Roland D., er gilt als der Tatverdächtige. Grund für die Bluttat dürfte offenbar ein Streit um die Vergabe von Jagdrechten gewesen sein. Der Jäger soll bewaffnet sein und gilt als gefährlich.

Auch in der Nacht auf Dienstag lief der Großeinsatz weiter. Die Einsatzkräfte suchten mit Wärmebildkameras und Hunden nach dem mutmaßlichen Doppelmörder. Auch im benachbarten Tschechien und in Deutschland wird nun nach dem Tatverdächtigen gefahndet.

Bluttaten im Mühlviertel! Jäger lief Amok: Drei Tote in Oberösterreich

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    Am 28. Oktober 2024 früh am Morgen startete eine Bluttat, von der selbst erfahrene Ermittler mittlerweile sagen, dass sie noch nie etwas "Vergleichbares erlebt" hätten.
    Am 28. Oktober 2024 früh am Morgen startete eine Bluttat, von der selbst erfahrene Ermittler mittlerweile sagen, dass sie noch nie etwas "Vergleichbares erlebt" hätten.
    Wolfgang J. Hofer

    Große Pressekonferenz der Polizei

    Offizielle Details sickerten am Montag erst nur vereinzelt durch. Für Dienstag, 11 Uhr, setzte die Landespolizeidirektion Oberösterreich dann eine Pressekonferenz an. Dort informierten Vertreter der LPD, des Landeskriminalamtes sowie der Staatsanwaltschaft über die aktuelle Lage. "Heute" berichtet live.

    "Zum derzeitigen Stand müssen wir davon ausgehen, dass der Verdächtige zwei Langfeuerwaffen und eine Faustwaffe bei sich hat", erklärt Landespolizeidirektor-Stellvertreter Rudolf Keplinger. Am Montagnachmittag seien mehr als 250 Organe vor Ort in Rohrbach gewesen.

    "Wir haben sehr viele Hinweise aus der Bevölkerung bekommen", so Keplinger. Leider habe keiner davon bis jetzt geholfen. Weder der Verdächtige noch sein Auto konnten lokalisiert werden. Zwei von ihm verwendete Handys habe er zuhause zurückgelassen. Auch eine Ortung auf diesem Weg sei deshalb erfolglos geblieben. Rund 50 Personen aus dem Umkreis von Roland D. stehen aktuell unter Polizeischutz.

    "Ohne weitere Gespräche geschossen"

    Der Leiter des Landeskriminalamtes, Gottfried Mitterlehner, bestätigte die beiden Morde, unter anderem das Opfer Franz Hofer, Bürgermeister von Kirchberg ob der Donau: "Er war auf dem Weg zu einem Fußpflegeinstitut, der Tatverdächtige hat ihn dann abgefangen."

    "Ohne weitere Gespräche hat der Täter einmal auf den Bürgermeister geschossen." Dieser habe noch versucht, zu flüchten. Der Amokläufer soll dann eine Langwaffe aus seinem Fahrzeug geholt und noch einmal auf Hofer geschossen haben.

    "Völlig unbeschriebenes Blatt"

    "Es wurde mittlerweile die Obduktion der Opfer angeordnet", sagt Staatsanwältin Ulrike Breiteneder. Das solle im Laufe des Tages passieren. Der Tatverdächtige sei aus Sicht der Staatsanwaltschaft "ein völlig unbeschriebenes Blatt". Er hatte keine Vorstrafen.

    Ob die Bluttat geplant war, oder im Affekt passierte, ist derzeit noch unklar: "Es kann relativ spontan gewesen. Es kann aber auch sein, dass er sich mehrere Tage zuvor schon Gedanken darüber gemacht hat", so Mitterlehner über den Tatverdächtigen. Von möglichen Ankündigungen des 56-Jährigen wisse man aktuell noch nichts.

    Obwohl mittlerweile auch im Ausland nach dem Flüchtigen gefahndet wird, konzentriert sich die Suche weiterhin auf den näheren Umkreis der beiden Tatorte im Bezirk Rohrbach. Die Behörden bitten auch weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung. Aber Vorsicht: "Keinesfalls sollte mit dem Verdächtigen direkter Kontakt aufgenommen werden", sind sich alle Behörden einig.

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      privat, iStock

      Auf den Punkt gebracht

      • Der Doppelmord im Mühlviertel hat das Land erschüttert, und die Polizei fahndet intensiv nach dem 56-jährigen Tatverdächtigen Roland D., der als gefährlich gilt
      • Rund 50 Personen aus seinem Umfeld stehen unter Polizeischutz, während die Suche nach ihm auch auf Tschechien und Deutschland ausgeweitet wurde
      red
      Akt.