"Wir haben den Bürgermeister als Letzte lebend gesehen". Maria Mahringer, Seniorchefin des Supermarktes in Kirchberg (Bez. Rohrbach), berichtete "Heute" von ihrer Begegnung mit dem VP-Ortschef kurz vor dem Attentat. Die Tränen standen der Frau in den Augen, immer wieder stockte ihre Stimme.
Kaum jemand in dem 1.000-Einwohner-Örtchen konnte diese Woche verbergen, wie enorm die Bestürzung ist. "Mir wird schlecht", meinte etwa eine Kundin des Lebensmittelgeschäftes bei Mahringers Schilderungen.
Zwei Familien haben jetzt ihre geliebten Angehörigen verloren: Neben dem Politiker wurde auch ein früherer Jagdleiter brutal hingerichtet. Der Angriff muss für Josef H. völlig überraschend gekommen sein: Als die Ermittler den Toten fanden, hatte er noch seine Ziehharmonika umgehängt.
Nach den Obduktionen steht nun fest: Kommende Woche werden die Leichname beigesetzt: Am 7. November findet in der Pfarrkirche Arnreit das Begräbnis von H., einem ehemaligen Polizisten, statt. Zwei Tage später wird dann der Kirchberger Bürgermeister in seiner Heimatgemeinde zu Grabe getragen, berichten die "Oberösterreichischen Nachrichten".
Bewaffnet, ortskundig und gefährlich
Der flüchtige Verdächtige ist vermutlich nach wie vor in seinem silbernen VW Caddy mit dem Kennzeichen "RO-231 EL" unterwegs.
Der erfahrene Jäger dürfte zwei Gewehre und eine Faustfeuerwaffe mitführen. Laut Anrainern kennt er sich "fast im gesamten Bezirk" aus.
Die Polizei warnt: Roland D. ist extrem gefährlich. Bei einer möglichen Sichtung muss sofort die Exekutive informiert werden.
Der Verbleib des mutmaßlichen Doppelmörders und seines Fluchtfahrzeugs gibt der Polizei unterdessen Rätsel auf: Seit drei Tagen sind bis zu 250 Polizisten fieberhaft auf der Suche. Es gingen unzählige Hinweise ein, sie lieferten aber leider bisher keine Anhaltspunkte.