Wien

Na Prost! Pogo überholt mit Bierpartei die ÖVP in Wien

Da braut sich was zusammen! Laut "Heute"-Umfrage würde Marco Pogos Bierpartei am Wahltag die ÖVP überholen, käme hinter SPÖ und FP auf Platz 3. 

Wien Heute
Die Tür zum Wiener Gemeinderat ist für Dominik Wlazny (aka Marco Pogo) weit offen. Er lässt die ÖVP von Karl Mahrer hinter sich.
Die Tür zum Wiener Gemeinderat ist für Dominik Wlazny (aka Marco Pogo) weit offen. Er lässt die ÖVP von Karl Mahrer hinter sich.
Sabine Hertel, Helmut Graf

Überraschung bei der Sonntagsfrage in Wien! Bierpartei-Frontmann Dominik Wlazny aka Marco Pogo hat die Promille gegen Prozent getauscht. Laut aktueller "Unique Research"-Umfrage für "Heute" mit 813 befragten Wahlberechtigten kommt die Bierpartei hinter SPÖ (35 Prozent) und FPÖ (23 Prozent) mit 12 Prozent auf den dritten Platz, lässt ÖVP (10 Prozent), Grüne und Neos (jeweils 8 Prozent) hinter sich. Schon bei der Bundespräsidentenwahl schoss Marco Pogo aus dem Stand auf den dritten Platz, bei der nächsten Wien-Wahl könnte es also eine ähnliche Überraschung geben.

"Die SPÖ ist weiterhin mit Abstand klar stärkste Partei in Wien", analysiert "Unique"-Meinungsforscher Peter Hajek. "Eine Regierung gegen die SPÖ wird es auf absehbare Zeit nicht geben." Bleibt es bei diesen Größenordnungen sind nur Dreier-Koalition in der Stadtregierung möglich, da für die SPÖ bekanntlich eine Zusammenarbeit mit der FPÖ ausgeschlossen ist.

Bierpartei im Gemeinderat

"Die Bierpartei wird, sofern nicht ein ganz grober Schnitzer in den nächsten zwei Jahren passiert, klar in den Wiener Gemeinderat einziehen", so Hajek. Wlazny alias Marco Pogo punkte in allen Parteiwählerschichten – außer bei jenen der FPÖ, dafür sei Pogo zu links. Der Turbobier-Rocker spreche jedoch viele Jung- und Erstwähler an – ein Schock für die ÖVP, die von der Bierpartei überholt werden könnte. 

Videos als Stolperstein

"Wichtig ist für die ÖVP ein Profil zu entwickeln, das sie deutlich von der FPÖ unterscheidet", so Hajek. Denn nach Videos über die Zustände am Wiener Brunnenmarkt, auf der Mariahilfer- und Gumpendorfer Straße musste Mahrer auch innerhalb der Wiener ÖVP Kritik einstecken. Einige "Betroffene" in den Videos waren VP-Funktionäre, die Clips spielten der FPÖ in die Hände. Sogar parteiintern gab es Tadel – darunter auch von gewichtigen Funktionären, wie etwa Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck.

Ludwig zieht davon

Bei der Direktwahl sieht ein Großteil der Befragten in Wien rot: Bürgermeister Michael Ludwig würde laut Umfrage unangefochten die Direktwahl zum Bürgermeister gewinnen und auf 37 Prozent kommen. Ludwig liegt mit seinen Werten deutlich über den Werten seiner Partei, was außer ihm nur Marco Pogo gelingt, so Hajek. Der Bierpartei-Frontmann würde bei der Bürgermeister-Direktwahl mit 12 Prozent auf den zweiten Platz springen. FP-Chef Dominik Nepp würden 11 Prozent zum Bürgermeister wählen – Platz 3. VP-Chef Karl Mahrer würde mit vier Prozent auf den vierten Platz kommen. 

Kein Bonus für Wiederkehr

Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) bekommt keinen Amtsbonus – und würde nach derzeitigem Stand bei einer Direktwahl ebenfalls nur auf dem vierten Platz landen (4 Prozent). Grünen-Chefin Judith Pühringer muss sich noch profilieren, derzeit würde sie nur ein Prozent der wahlberechtigten Wiener zur Bürgermeisterin wählen. 

"Grüne und Neos halten ein ähnliches Niveau", analysiert Hajek. "Während die Neos als kleinere Regierungspartei ihr Ergebnis der Wahl 2020 vorerst halten können, haben die Grünen deutlich Wähler an linke Konkurrenz – KPÖ, Pogo und SPÖ – verloren." Ein Nachteil dürfte laut dem Meinungsforscher auch die Doppelspitze mit Peter Kraus und Judith Pühringer sein. "Dadurch fehlt es an einer klaren Identitätsfigur wie es Maria Vassilakou oder Birgit Hebein waren." Auch die KPÖ dürfte sich bei der nächsten Wien-Wahl bessere Chancen auf einen Einzug in den Gemeinderat ausrechnen. Die nächsten Landtags- und Gemeinderatswahlen sind in Wien für Herbst 2025 vorgesehen. 

Die Rohdaten der "Heute"-Umfrage

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    Die Rohdaten der großen <em>"Heute"</em>-Umfrage zur aktuellen politischen Lage in Wien
    Die Rohdaten der großen "Heute"-Umfrage zur aktuellen politischen Lage in Wien
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