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Mysteriöse UFOs – Sichtungen für Nasa nicht erklärbar

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat erstmals eine öffentliche Konferenz zum Thema unidentifizierte Flugobjekte (UFOs) abgehalten.

Eine "UFO-Tour" in der Wüste außerhalb von Sedona, Arizona.
Eine "UFO-Tour" in der Wüste außerhalb von Sedona, Arizona.
REUTERS

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat ihre erste öffentliche Konferenz zum Thema unidentifizierte Flugobjekte (UFOs) abgehalten. Dabei untersuchen die Forschenden rund 800 Berichte über unidentifizierte Flugobjekte, die über Jahrzehnte hinweg gesammelt wurden.

Nur ein kleiner Teil davon sei wirklich unerklärbar, so das Gremium. Dabei geht es um Sichtungen, "die aus wissenschaftlicher Sicht nicht als Flugzeuge oder bekannte Naturphänomene identifiziert werden können".

Das sind erste Schlüsselerkenntnisse:

Außerirdische Objekte nicht ausgeschlossen

Viele Sichtungen können erklärt werden – andere bleiben ein Rätsel: "Wir haben jeden Monat 50 bis 100 neue Berichte", sagte Sean Kirkpatrick, Direktor des zum US-Verteidigungsministerium gehörenden All-domain Anomaly Resolution Office (AARO). Die Anzahl der Sichtungen, die "möglicherweise wirklich anomal" seien, mache zwei bis fünf Prozent der gesamten Datenbank aus.

Bereits 2021 hieß es in einem Pentagon-Bericht, dass seit 2004 von 144 Sichtungen von Militärpiloten alle bis auf eine unerklärt blieben. Außerirdische Objekte wurden auch damals nicht ausgeschlossen.

"Es war kein UFO, es war Bart Simpson"

Das Gremium stellte Beispiele von Sichtungen vor, die erst für Aufregung sorgten, sich dann aber leicht erklären ließen. Etwa einen Ausbruch von Radiowellen, die von Forschenden in Australien aufgefangen wurden. "Sie hatten eine wirklich seltsame Struktur", sagte David Spergelvon der Nasa. "Die Leute konnten sich nicht erklären, was da los war. Dann bemerkten sie, dass die Radiowellen jeweils um die Mittagszeit gebündelt auftraten." Es stellte sich heraus, dass die empfindlichen Instrumente der Forscher Signale von einer Mikrowelle auffingen, die zum Aufwärmen des Mittagessens verwendet wurde.

Und Scott Kelly, ein ehemaliger Astronaut und Pilot mit jahrzehntelanger Erfahrung, erzählte eine Geschichte über eine optische Täuschung. Er und sein Co-Pilot flogen über Virginia Beach, als sein Kollege sich sicher war, dass sie soeben ein UFO passiert hätten. "Ich hatte es nicht gesehen. Wir drehten also um, sahen es uns an und es stellte sich heraus, dass es Bart Simpson war – ein Ballon."

Stigma und Schikanen

Das Gremium verwies darauf, dass die UFO-Forschung oft behindert werde, weil Berufspiloten zögerten, ungewöhnliche Sichtungen zu melden. "Eines unserer Ziele ist es, dieses Stigma zu beseitigen, denn es besteht ein Bedarf an qualitativ hochwertigen Daten, um wichtige Fragen über UAPs zu beantworten."

Auch seien einige Wissenschaftler wegen ihrer Arbeit auf diesem Gebiet online belästigt worden, was nur zu einer weiteren Stigmatisierung der Forschung in diesem Bereich führe. "Das behindert den wissenschaftlichen Prozess erheblich und hält Forschende davon ab, sich mit diesem wichtigen Thema zu befassen", sagte die wissenschaftliche Leiterin der Nasa, Nicola Fox.

Nasa: Neue Ära der Transparenz

Die veränderte Vorgehensweise der Nasa sei einer der Gründe, warum das öffentliche Treffen vom Mittwoch so bemerkenswert sei, schreibt BBC.

Die Weltraumbehörde habe sich zwar jahrzehntelang mit UFO-Sichtungen befasst und sich später den Fragen der Öffentlichkeit gestellt. "Was verschweigt die Nasa?", sei dann jeweils eine der meist gestellten Fragen gewesen. Doch die Behörde sei zu Transparenz verpflichtet. "Deshalb sind wir heute hier live im Fernsehen", sagte Dan Evans von der Nasa.

Bericht bis Ende Juli

Die Wissenschaftler forderten einen streng wissenschaftlichen Ansatz, um die ungeklärten Sichtungen am Himmel zu erklären. "Die vorhandenen Daten und Zeugenaussagen reichen nicht aus, um schlüssige Beweise für die Natur und den Ursprung jedes einzelnen Ereignisses zu liefern", sagte der Astrophysiker David Spergel, der die Arbeit leitet. "Wir brauchen Daten von hoher Qualität."

Die Nasa hatte im vergangenen Jahr verkündet, Beobachtungen zu analysieren, die nicht eindeutig – etwa als technische oder Naturphänomene – identifiziert werden können. Während UFOs die Öffentlichkeit seit langem faszinieren, hat die Wissenschaft das Thema bisher kaum ernst genommen oder gar gemieden. Das unabhängige Team von 16 Wissenschaftlern soll nun bis Ende Juli seine Ergebnisse der Überprüfung von ungeklärten Phänomenen in einem Bericht vorlegen.

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