"The Art Of Letting Go"

Myles Kennedy: "Zuerst das Gitarrenriff, dann der Rest"

Gerade noch mit Slash auf Tour, legt Myles Kennedy mit "The Art Of Letting Go" jetzt ein neues Solo-Album nach. Schnellschuss ist es aber keiner.

Jochen Dobnik
Myles Kennedy: "Zuerst das Gitarrenriff, dann der Rest"
"The Art Of Letting Go": Myles Kennedy meldet sich ohne Slash zurück.
Chuck Brueckmann

Auf seinem dritten Solo-Geniestreich beweist Myles Kennedy, der als "einer der besten Rock-Sänger" betitelt wird, erneut sein herausragendes musikalisches Feingefühl.

Gemeinsam mit Schlagzeuger Zia Uddin und Bassist Tim Tournier bleibt der Alter Bridge/Slash and the Conspirators-Sänger seinem Dreijahresrhythmus treu und veröffentlicht "The Art Of Letting Go" mit zehn neuen Songs. Am 11. November – kein Scherz! – spielt er live in der Wiener Arena.

"The Art of Letting Go" ist der Nachfolger des weltweit gefeierten "The Ides of March" (2021), das gleich mehrere #1 Platzierungen verbuchen konnte. Im letzten Jahr kehrte Kennedy dann ins Studio Barbarosa in Florida zurück, um bei Produzent Michael "Elvis" Baskette ein paar neue Songs aufzunehmen.

Visionäre Gitarrenriffs

Seine Vision: Während seine früheren Veröffentlichungen eher akustische und traditionellere Elemente enthielten, liefern Kennedy & Co. dieses Mal eine Platte ab, die einen rifflastigeren, mehr gitarrenbetonten Sound hat. "Es geht darum, zuerst ein fesselndes Riff und eine gute Gesangsmelodie zu machen und dann die Lücken mit den Wörtern zu füllen“, sagt er im Interview mit I-Rock 93.5.

Kennedy leitet das Album mit der groovenden Leadsingle "Say What You Will" ein. In "Nothing More To Gain" schlagen Drums auf einen Orkan aus rasanten Riffs und die Bridge stellt mit Nachdruck die Frage: "When will you learn?".

Das bluesige "Saving Face" mit seinem treibenden Beat und Mitsing-Refrain wird von einnehmenden, hohen Harmonien begleitet. Der Song handelt davon, seinen Platz in der Welt zu behaupten, ganz gleich, wie sehr äußere Einflüsse versuchen daran zu rütteln. Auch handelt er von der Weisheit und Reife, die man im Leben erlangt, und davon, dass diese genauso wichtig ist wie die jugendliche Leichtigkeit.

"Miss You When You're Gone" fesselt durch markante Gitarrenarbeit, die eine unbeschwerte Leichtigkeit vermittelt, während das Stück lyrisch von einer "Alles ist vergänglich" Aura umgeben ist. Das finale "How The Story Ends" zaubert ein letztes gefühlvolles Solo und einen kathartischen Refrain, der von der persönlichen Bedeutung inspiriert ist, aktiv für die eigenen Interessen und Bedürfnisse einzustehen.

Mit "The Art of Letting Go" gibt Kennedy seinen Fans Kraft, zeigt, dass es immer einen Ausweg gibt, und vermittelt das Gefühl von Zusammenhalt. "Ich habe erkannt, dass du niemandem außer dir selbst etwas beweisen musst. Gib dein Bestes; sei dir deiner Talente bewusst und nutze sie." Myles Kennedy hat genau das getan.

"... but I like it" – News aus der Welt des Rocks und Heavy-Metals

Auf den Punkt gebracht

  • Myles Kennedy, bekannt als einer der besten Rock-Sänger, veröffentlicht mit "The Art Of Letting Go" sein drittes Solo-Album, das sich durch rifflastige, gitarrenbetonte Songs auszeichnet
  • Gemeinsam mit Schlagzeuger Zia Uddin und Bassist Tim Tournier bleibt er seinem Dreijahresrhythmus treu und bietet seinen Fans zehn neue Tracks, die von persönlicher Reife und der Kraft des Loslassens handeln
dob
Akt.
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