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Mutige Einheimische hangeln sich an Seil zu den Kindern

Nach über zehn Stunden sind alle Insassen der Gondel gerettet. Die pakistanische Armee bestätigte am Dienstagabend die Rettung von fünf Kindern.

Mutige Einheimische hangeln sich an Seil zu den Kindern – alle gerettet.
Mutige Einheimische hangeln sich an Seil zu den Kindern – alle gerettet.
UMEED SAHAR via REUTERS

Nachdem bei einer Gondelbahn zwei Zugseile gerissen sind, warteten in Pakistan sechs Kinder und zwei Erwachsene teils über zehn Stunden auf Rettung. Mit Einbruch der Dunkelheit war die Rettungsaktion der Armee unterbrochen worden. Am Abend hangelten sich Helfer aus der Region dann nach enger Rücksprache mit dem Militär mit Vorrichtungen an dem Draht zur Gondel vor und befreiten die drei Kinder, wie Videos in den sozialen Medien zeigten. Die Gondel hing während der Aktion nur noch an einem einzigen Stahlseil.

Als Grund für den Abbruch der Rettungsaktion des Staates nannte die Polizei am Dienstag auch schlechtes Wetter in der bergigen Region im Landesnorden. Bis dann konnten laut Angaben der pakistanischen Armee bereits fünf Kinder gerettet werden. Um 20 Uhr MESZ bestätigte dann der Katastrophenschutz gegenüber der Deutschen Presseagentur, dass alle acht Personen an Bord gerettet werden konnte.

Rettung dauerte zehn Stunden an

Der Rettungseinsatz lief seit dem Montagmorgen. Zuvor war im bergigen Norden des Landes in der Region Battagram das Zugseil einer privat betriebenen Seilbahn gerissen. Daraufhin rückten Elitesoldaten der pakistanischen Armee aus, um die acht Personen an Bord zu retten.

Rettungsaktion kämpft mit Problemen

Aufgrund von Windstößen in der Gegend und der Gefahr, dass die Gondel durch die Rotation der Helikopterblätter weiter destabilisiert werden könnte, sei die Rettung kompliziert, wie einer der Retter sagte. Ein weiteres Kabel, das knapp zehn Meter über der beschädigten Gondel gespannt ist, machte eine Annäherung mit dem Helikopter ebenfalls gefährlich. Die Rettungsaktion wurde aber bis zum Einbruch der Dunkelheit weitergeführt.

Jugendlicher seit Stunde ohnmächtig

Wie einer der Jugendlichen aus der Gondel am Nachmittag gegenüber dem pakistanischen Sender Geo TV berichtete, sei ein Kind in Ohnmacht gefallen. Zuvor berichtete ein 20-Jähriger, der ebenfalls mehr als sechs Stunden auf der Gondel feststeckte, dass ein 16-Jähriger mit einem Herzleiden seit drei Stunden ohnmächtig sei.

Eine weitere Person in der Gondel soll ebenfalls bereits ohnmächtig geworden sein. Bisher seien sie durch die Retter weder mit Wasser noch mit Nahrung versorgt worden, sagte der junge Mann gegenüber Geo TV. Ob diese Personen zu den bereits Geretteten gehören, ist noch unklar.

"Alles kann zur Katastrophe führen"

Der Premierminister Anwaarul Haq Kakar hatte die Rettungsbehörden zuvor angewiesen, alle verfügbaren Ressourcen für den Einsatz zu mobilisieren. "Jede kleine Fehlkalkulation kann zu einer Katastrophe führen", sagte der Rettungsbeamte Bilal Faizi der Deutschen Presse-Agentur.

Laut einem Bericht der Zeitung "Dawn" waren am Morgen zwischen sieben und acht Uhr Ortszeit zwei Zugseile der Seilbahn gerissen, als die Jugendlichen und Kinder im Alter zwischen 10 und 15 auf dem Weg zur Schule waren. Die Bahn dient als Ersatz für eine nicht vorhandene Straße. Laut Lehrer Zafar Iqbal benutzen täglich etwa 150 Personen die abenteuerliche Fahrt über die Schlucht. Gefangen in einer Höhe von zwischen 1.000 und 2.000 Fuß (300 bis 600 Metern) über dem Jhangri-Fluss warteten die Insassen der Gondel auf Hilfe.

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