Fussball
Muss Eis-Prinzessin Valieva vor ein russisches Gericht?
Der Dopingfall rund um die russische Eiskunstläuferin Kamila Valieva sorgte bei den Olympischen Spielen für Schlagzeilen. Nun droht ein Verfahren.
Valieva war als Topfavoritin zu den Olympischen Spielen nach Peking gereist, führte ihr Team auch plangemäß zur Goldmedaille im Teambewerb. Doch vor dem Einzel, in dem die erst 15-Jährige die große Favoritin war, tauchten Doping-Gerüchte rund um Valieva auf. Das Mädchen zerbrach unter dem Druck, wurde Vierte.
In einer am 25. Dezember 2021 abgenommenen Probe wurde das Stoffwechsel-Medikament Trimetazidin nachgewiesen. Am 8. Februar, dem Tag nach dem Sieg des russischen Teams bei Olympia, wurde die positive Dopingprobe öffentlich, die Medaillen sind bis heute nicht vergeben worden. Valieva durfte in Peking dann trotzdem im Einzel an den Start gehen.
Verfahren droht
Mit einem halben Jahr Verzögerung könnte der russischen Eis-Prinzessin nun aber Ungemach drohen. Denn die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA vermeldete nun, dass sie ihre Untersuchungen abgeschlossen hat und zeitnah mit Anhörungen starten wird. Für Travis Tygart, den Boss der US-Anti-Doping-Agentur, ist dies aber kein gutes Zeichen für Valieva. "Es sieht danach aus, dass die Ermittlung der RUSADA vorbei ist und der Fall nun vor Gericht geht. Das heißt, sie müssen belastbare Beweise eines Verstoßes gefunden haben", so der Dopingjäger zu "USA Today". "Ansonsten hätten sie den Fall geschlossen und die WADA über ihr Berufungsrecht informiert", ergänzte Tygart.
Das Olympische Komitee der USA ärgerte sich derweil über das lange Ermittlungsverfahren. So meinte Präsidentin Sarah Hirshland: "Es bleibt eine empörende Situation." Die USA belegten den zweiten Rang im Teambewerb, würden im Falle eines Valieva-Schuldspruchs Gold erben. Eine schnelle Lösung ist aber ohnehin nicht zu erwarten, schließlich gehen alle Experten davon aus, dass die unterlegene Seite - Valieva bei einer Verurteilung oder die Welt-Anti-Doping-Agentur bei einem Freispruch der Eis-Prinzessin, in Berufung gehen wird.