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Musk knickt nach Kritik ein – Accounts wieder online

Das Sperren von Journalisten-Accounts brachte Elon Musk nicht nur von der EU einiges an Kritik ein. Nach einer Umfrage rudert der Twitter-Chef zurück.

Elon Musk stand nach den Account-Sperren heftig in der Kritik.
Elon Musk stand nach den Account-Sperren heftig in der Kritik.
Bild: Reuters

Die EU drohte Elon Musk bereits mit Sanktionen wegen der Account-Sperren – "Heute" berichtete. Ausgegangen war die Causa von einem Nutzerkonto, dass Musks Privatflüge dokumentierte. Dies scheint dem Multi-Milliardär missfallen zu haben und so nutzte er seine Macht als Twitter-Chef, um sich davon zu entledigen. 

Doch die internationale Kritik hat Wirkung gezeigt. Mehrere gesperrte Accounts von US-Journalisten wurden wieder freigeschaltet. Musk verweist bei der Entscheidung auf eine Umfrage unter Twitter-Usern, bei der sich die Mehrheit der knapp 3,7 Millionen Teilnehmen für das Ende der Sperren aussprach.

Musk twitterte: "Die Leute haben gesprochen. Die Accounts, die meinen Standort verraten haben, werden jetzt wieder freigeschaltet". Einige der Betroffenen arbeiten für renommierte US-Medien wie "CNN" oder die "New York Times". Die Sperren waren erst am Donnerstagabend erfolgt. 

UNO schlägt Alarm

Auch die Vereinten Nationen sahen sich zu einer Reaktion gezwungen. Sie zeigten sich von dem Vorgehen beunruhigt. UNO-Sprecher Stephane Dujarric verwies auf die Meinungsfreiheit, welche durch willkürliche Sperren untergraben würde. 

Dujarric weiter: "Aus unserer Sicht schafft der Schritt einen gefährlichen Präzedenzfall zu einer Zeit, in der Journalisten auf der ganzen Welt Zensur, körperlichen Drohungen und noch Schlimmerem ausgesetzt sind". Hassreden und Desinformation auf Twitter wären demnach im Anstieg. 

Trotz der Sperren zeigt sich UNO-Menschenrechtskommissar Volker Türk am Samstag weiterhin besorgt. Musk müsse endlich allgemeingültige Regeln für das Veröffentlichen von Posts auf Twitter festlegen – die selbstverständlich die Meinungsfreiheit nicht untergraben dürften. 

"Koordinaten für ein Attenat"

Am Mittwoch wurde ein Account gesperrt, der ein Verfolgen des Privatjets von Musk ermöglichte. Musk spricht hier von "Doxing", also dem Weitergeben persönlicher Daten. "Sie haben meinen exakten Echtzeitstandort gepostet, im Grunde die Koordinaten für ein Attentat". Seiner Ansicht nach verstößt dies gegen die Nutzugsbedingungen der Plattform. 

Nach den Massenkündigungen nach seiner Übernahme kommt Musk aktuell nicht aus der Kritik und der öffentlichen Debatte heraus. Nun sucht er angeblich neue Investoren für Twitter. 

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