Niederösterreich
Nach Vorwürfen! Musikschulen bekommen Qualitäts-Manager
Nach Vorwürfen rund um Beschimpfungen, Drohungen und sexueller Belästigung soll den nö. Musikschulen künftig genau auf die Finger geschaut werden.
Die Vorwürfe gegen einen Musikschuldirektor in Niederösterreich schockierten ganz Österreich: Wie berichtet, soll sich der seit über 20 Jahren tätige Musikpädagoge in 23 Fällen gehörig im Ton vergriffen haben. So soll er unter anderem eine Neunjährige und auch eine Lehrerin rassistisch beschimpft haben.
Der Mann wurde nach Bekanntwerden der Vorfälle zwangsbeurlaubt. Er bestreitet die Vorwürfe vehement, es gilt die Unschuldsvermutung.
Nachdem die Causa auch öffentlich ins Rollen gekommen war, wurden auch Anschuldigungen gegen weitere Musikschul-Direktoren in den nö. Vierteln bekannt – mehr dazu hier. Es geht um Mobbing, sexuelle Belästigung, Machtmissbrauch und willkürliche Vergabe von Stunden an Lehrpersonal.
Notfall-Meeting
Aufgrund der Missstände trafen sich jetzt NÖ Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl und Rupert Dworak, Präsident des Verbandes sozialdemokratischer GemeindevertreterInnen in NÖ mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Ergebnis des Meetings: In Niederösterreich sollen Ombudsstellen für Beschwerden eingerichtet werden, an die sich Eltern, Schüler und Lehrer wenden können, sollten sie Missstände in ihrer Musikschule beobachten oder wenn sie selbst Opfer solcher werden. Die Instanz soll unabhängig und weisungsfrei agieren, alle Fälle werden vertraulich behandelt.
Außerdem wird es in jeder der sechs Bildungsregionen in NÖ Schul-Qualitätsmanager für Musikschulen geben. Sie sollen von der Bildungsdirektion gestellt werden und als Ansprechpartner bei Anfragen, Anliegen und Beschwerden dienen.
"Die Schulqualitätsmanager:innen für Niederösterreich werden im Rahmen der im Privatschul-Gesetz vorgesehenen Aufsicht in den Bildungsregionen jede Musikschule inspizieren. Bei konkreten Vorfällen stehen umgehend ein/e Schulpsycholog:in, Jurist:in und natürlich der/die Schulqualitätsmanager:in für die Prozessbegleitung zur Verfügung", heißt es in einer Aussendung des NÖ Gemeindebunds.
"Wichtig, dass rasch gehandelt wurde"
"Die Musikschulen NÖ sind wesentliche Säulen der Regionalkultur und vor allem für die Förderung des Nachwuchses unverzichtbar. Jegliche Missstände und Beschwerden müssen umgehend aufgeklärt werden. Aufgrund der aktuellen Vorkommnisse war es wichtig, dass rasch gehandelt wurde", so Pressl und Dworak.