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"Frauen neben Leichen ihrer Freunde vergewaltigt" 

Hunderte Menschen wurden am Nova-Festival in Israel von der Hamas getötet, weitere Hundert entführt. Augenzeugen berichten von der Attacke. 

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    Moment des Einschlags eines israelischen Luftangriffs auf ein Hochhaus in Gaza am 7. Oktober 2023. 
    Moment des Einschlags eines israelischen Luftangriffs auf ein Hochhaus in Gaza am 7. Oktober 2023.
    IMAGO/APAimages

    Bis in die Morgendämmerung feierten Besucherinnen und Besucher des Nova Musikfestivals in Israel den jüdischen Feiertag Sukkot. Dann wurde die Tanzparty von der Terrororganisation Hamas gesprengt, die wahllos Festivalgänger angriff, tötete oder entführte.

    Statt Musik erklangen plötzlich Sirenen und Raketen: "Sie schalteten den Strom ab und plötzlich kamen sie aus dem Nichts und eröffneten das Feuer in alle Richtungen", erzählt die Augenzeugin Ortel gegenüber israelischen Medien. Ein konkretes Ziel schien der Angriff nicht zu haben. "Es wurde auf die Menschen geschossen, als sei das Gelände ein Schießstand", erklärt eine weitere Augenzeugin.

    Frauen neben Leichen ihrer Freunde vergewaltigt 

    Der Angriff löste Panik aus, die Menschenmasse rannte über das Gelände zu ihren Autos und versuchte, dem Massaker zu entkommen. Doch kaum ein Auto blieb von den Schüssen der Hamas verschont: "Sie feuerten Schüsse ab und wir erreichten einen Punkt, an dem alle ihre Fahrzeuge anhielten und zu rennen begannen", schildert Ortel. Sie habe sich daraufhin in einem Busch versteckt und das Geschehen von dort verfolgt. "Ich sah, wie Massen von Verwundeten umhergeschleudert wurden", so die Augenzeugin. Jemand berichtet gegenüber dem "Tablet Mag", dass auch Frauen auf dem Festivalgelände neben den Leichen ihrer Freunde vergewaltigt wurden.

    Viele haben es ihr gleichgetan. "Wir haben uns versteckt. Die Menschen rannten in alle möglichen Richtungen", erzählt Festivalbesucher Adam Barel. Doch die Hamas zeigte keine Gnade, für viele blieb die Flucht erfolglos: "Sie gingen von Baum zu Baum und schossen. Ich sah, dass ringsum Menschen starben", schildert Gili Yoskovich der BBC. Esther Borochov erzählt, dass der Fahrer ihres Autos erschossen wurde. Sie habe sich daraufhin totgestellt und auf Hilfe gewartet.

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      <strong>364 Tote</strong> – das ist die Horror-Bilanz des Überraschungsangriffs der Hamas auf das <strong>Nova-Musikfestival</strong> beim israelischen Kibbuz Re'im am 7. Oktober 2023.
      364 Tote – das ist die Horror-Bilanz des Überraschungsangriffs der Hamas auf das Nova-Musikfestival beim israelischen Kibbuz Re'im am 7. Oktober 2023.
      South First Responders / AFP / picturedesk.com

      Mindestens 260 Leichen 

      Nach mehreren Stunden des Chaos und wahllosen Blutvergießens schritt das israelische Militär ein. "Ich lag stundenlang da. Endlich hörte ich Hebräisch um mich herum, woraufhin ich es wagte, mit erhobenen Händen aufzustehen", berichtet Yoskovich weiter. Laut dem israelischen Rettungsdienst Saka sind mindestens 260 Leichen vom Gelände geborgen worden. Da auch andere Rettungsdienste vor Ort waren, dürfte die gesamte Opferzahl höher liegen.

      Deutsche unter den Entführten 

      Außerdem wurden Hunderte weitere Menschen von der Hamas in den Gazastreifen entführt. Es wird vermutet, dass unter anderem die 25-jährige Noa Argamani Opfer der zahlreichen Deportationen wurde. "Ein Video zeigt sie auf einem Motorrad, wie sie von ihrem Freund weggebracht wird. Die Angst ist ihr ins Gesicht geschrieben", erzählt ein Bekannter.

      Auch die deutsch-israelische Doppelbürgerin Shani Louk wurde von der Terroristengruppe entführt. In einem von CNN verifizierten Video ist eine bewusstlose Frau zu sehen, die von bewaffneten Kämpfern in Gaza vorgeführt wird. Ein mit einer Panzerfaust Bewaffneter hat sein Bein über ihre Taille gelegt; der andere hält ein Büschel ihrer Dreadlocks. Die Schwester der Entführten bestätigt, dass es sich bei der Frau im Video um Shani Louk handelt.

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        <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
        21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
        REUTERS