"Bzzzz"-Konferenz in Wien

Musikbranche zeigt, wie sie als Wirtschaftsmotor brummt

Die heimische Musikwirtschaft wurde bisher völlig unterschätzt. Auf der "Bzzzz"-Musikkonferenz tritt der unsichtbare Riese nun ins Rampenlicht.

Wien Heute
Musikbranche zeigt, wie sie als Wirtschaftsmotor brummt
"Die heimische Musikwirtschaft schafft nicht nur rot-weiß-rote Identität, sondern ist auch signifikanter Wirtschaftsfaktor" (im Bild: Bilderbuch)
Nikolaus Ostermann

Zwei Tage im Zeichen der Musikwirtschaft: Bei der "Bzzzz – Konferenz der österreichischen Musikwirtschaft", die am Donnerstag und Freitag (5. und 6. September) zeitgleich mit dem "Waves Vienna Festival" im Wiener Stadtkino stattfindet. Dabei geht es um nicht weniger als um die Weichenstellungen für die Zukunft der österreichischen Musik.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass die heimische Musikwirtschaft bisher völlig unterschätzt wurde. Ihr verhältnismäßig kleiner Kern von 7.000 kreativen Musikproduzenten und Musikschaffenden sichert insgesamt 117.000 Arbeitsplätze und sorgt für eine Bruttowertschöpfung von 7,5 Milliarden Euro pro Jahr. Heißt: Jeder Musikschaffende generiert 16 weitere Jobs. Das macht die Musik zu einem der wichtigsten Bereiche für die heimische Wirtschaft.

Die "Bzzz"-Themenpalette ist breit gestreut, dreht sich aber natürlich rund um die Musikökonomie.
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Patricia Weisskirchner

"Doch diese positive Entwicklung spiegelt sich nicht in den nationalen Radiostationen wider, die vorwiegend auf Altbekanntes oder internationale Hits setzen und die positive Strahlkraft österreichischer Musik bislang unterschätzen", klagt AKM-Präsident Peter Vieweger.

"Masterplan Musikstandort Österreich"

Die Musikbranche liegt bei der Wertschöpfung auf Platz drei hinter dem Gesundheitswesen und dem Landverkehr, in Bezug auf Jobs und Beschäftigungseffekte sogar auf Platz zwei hinter dem Einzelhandel.

"Wenn wir ein starker, angesehener Musikstandort und eine 'Kulturnation' sein wollen, müssen wir neben der klassischen Musik mit Mozart, Haydn, Bruckner oder Strauss auch in zeitgenössischen Genres selbstbewusster sein, uns mehr zutrauen und aus Österreich herausgehen", so Hannes Tschürtz (Vorsitzender der Berufsgruppe Labels im Fachverband der Film- und Musikwirtschaft und Vorstandsmitglied des Musikwirtschaftsverbands IFPI).

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Nikolaus Ostermann

In den vergangenen zehn Jahren sei das Ansehen Österreichs auf dem internationalen Musikmarkt enorm gestiegen. "Aber es sind nur wenige Musikschaffende, die da durchbrechen können, weil die Struktur dahinter insgesamt noch zu wenig unterstützt wird und Künstlerinnen und Künstler sich meist selbst überlassen bleiben."

Um mehr internationale Acts aus Österreich zu ermöglichen, braucht es also professionellere Strukturen. Ziel der Konferenz ist es daher, eine neue Standortstrategie für mehr internationale Hits made in Austria und noch mehr positive Effekte auf Beschäftigung und Wachstum. Und die soll auf der "Bzzzz"-Konferenz gemeinsam erarbeitet werden. Darüber hinaus bilden die vorhandenen Förderprogramme und wie diese weiterentwickelt werden können, einen weiteren Schwerpunkt.

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Nikolaus Ostermann

Ein Zukunftsthema ist auch der Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Kultur. So zeigt Cresqa-Gründerin Maria Brachmanska, die sich selbst ironisch als "Mother Theresa of the Music Industry" bezeichnet, wie KI bei der Social-Media-Arbeit helfen kann. Es geht auch um den Umgang mit Streamingdiensten, denen Musikschaffende in einem starken Abhängigkeitsverhältnis gegenüberstehen. Es braucht ein regulatorisches Umfeld, in dem Musikschaffende in der digitalen Welt Möglichkeiten haben, einen fairen Anteil und Einnahmen generieren zu können.

"Wir müssen begreifbar machen", betont Tschürtz, "was wir innerhalb der Branche längst wissen, und die Studie belegt: dass ein aktiver Kulturverein, ein Proberaum, ein Live-Club, eine aktive Musikgruppe im Ort nicht nur kulturell, sondern auch gesellschaftlich und wirtschaftlich ein bedeutender und nachhaltiger Faktor sein kann."

"Bzzzz – die Konferenz der österreichischen Musikwirtschaft"
Termin: 5. und 6. September 2024
Ort: Stadtkino im Wiener Künstlerhaus
Programm: www.wko.at/bzzzz
Tickets: 75 Euro, buchbar unter: https://ntry.at/bzzzz24

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Auf den Punkt gebracht

  • Die "Bzzzz – Konferenz der österreichischen Musikwirtschaft" findet zeitgleich mit dem "Waves Vienna Festival" im Wiener Stadtkino statt und zielt darauf ab, die Zukunft der österreichischen Musikbranche zu gestalten
  • Eine aktuelle Studie zeigt, dass die heimische Musikwirtschaft bisher unterschätzt wurde, obwohl sie 117.000 Arbeitsplätze sichert und eine Bruttowertschöpfung von 7,5 Milliarden Euro pro Jahr generiert
red
Akt.
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