"My Fair Lady"

Musical-Debüt für Rubey: "Finde es selbst überraschend"

Er ist Sänger, Schauspieler und Kabarettist. In der Volksoper schlüpft Publikumsliebling Manuel Rubey erstmals in eine völlig neue Rolle.

Sandra Kartik
Musical-Debüt für Rubey: "Finde es selbst überraschend"
Manuel Rubey (2.v.l.) feierte sein Volksopern-Debüt in "My Fair Lady" als Oberst Pickering. Paula Nocker (M.) spielt Eliza Doolittle und Markus Meyer (r.) Professor Higgins.
Barbara Pálffy

Das beliebteste Musical des Hauses kehrt zurück an die Wiener Volksoper: Am 27. Dezember feierte "My Fair Lady" in einer Neueinstudierung von Ruth Brauer-Kvam Premiere. Nestroy-Preisträgerin Paula Nocker spielt das Blumenmädchen Eliza Doolittle auf der Suche nach gesellschaftlichem Aufstieg. Burg-Schauspieler Markus Meyer gibt Phonetik-Professor Henry Higgins, Oscar-Star Karl Markovics ist Alfred P. Doolittle und Manuel Rubey gibt als Oberst Pickering sein Volksopern- und Musical-Debüt.

"Ich finde es selbst überraschend", lacht der Bühnen- und TV-Star im "Heute"-Interview. Es war Brauer-Kvam, die ihn überredete, sich aus seiner Komfortzone herauszutrauen. "Sie ist eine alte Weggefährtin. Ich finde es toll, wie sie sich als Regisseurin entwickelt hat." Rubey überzeugte schon mit seiner Band "Mondscheiner" und als "Falco" im gleichnamigen Film als Sänger. Doch "My Fair Lady" ist gesanglich dennoch eine völlig neue Erfahrung für den 45-Jährigen. "Musical ist nicht mein Lieblingsgenre. Ich dilettiere fröhlich vor mich hin. Ich habe nur eine Nummer, die ist nicht wirklich ausgesungen. Es ist eine Art Rap, oder besser Sprechgesang. Ich singe eigentlich nicht."

"Spreche mit meinen Kindern Dialekt"

Zentrales Thema im Stück ist auch in der neuen Version der Inszenierung von Heinz Marecek der Machtkampf der Geschlechter. "Ruth Brauer steht für eine feministische Handschrift. Das lässt sie in 'My Fair Lady' dezent und sehr subtil durchscheinen. Sie versucht, Eliza Doolittle am Ende nicht dem Mann hinterher rennen zu lassen. Das Stück bleibt das Stück, nur mit einem anderen Schluss." Für Rubey ist die Emanzipation und Rolle der Frau "nicht zuletzt mit zwei Töchtern, aber auch schon vorher und danach" immens wichtig.

Die Macht von Sprache, die das das Musical ebenfalls in den Mittelpunkt stellt, ist für den Schauspieler nicht nur beruflich, sondern auch privat bedeutend. "Ich versuche mit meinen Kindern Dialekt zu sprechen, für sie ist es aber eine Fremdsprache." Social Media hat einen enormen Einfluss darauf, wie die junge Generation sich ausdrückt. "Sprache verändert sich. Es geht aber auch Identität verloren in der deutschen Einheitssprache", befindet er.

Nächster Halt: Staatsoper

Rubey freut sich auf die neue Herausforderung in der Volksoper. Langweilig wird dem Schauspieler und Kabarettisten jedoch ohnehin nicht. Am 29. Dezember war er in der Glattauer-Verfilmung "Ewig Dein" (ORF2) zu sehen. Am 31. Dezember spielt er mit seinem Freund und Kollegen Simon Schwarz im Orpheum Graz zum Jahreswechsel eine Doppel-Vorstellung: "Restaurant" und den gemeinsamen Podcast "Schwarz & Rubey" live.

Ja, er mache gerade "ein bisschen zu viel", gibt der 45-Jährige zu. Aber von Schwarz bekommt Rubey dennoch nicht genug. "Er ist mir noch keine zwei Minuten auf die Nerven gegangen", streut er dem Freund Rosen. "Ich würde mit ihm gerne die Wiener Staatsoper und den ganzen Apparat an den Rand der Belastbarkeit bringen, mit etwas Eigenem reinfahren", so sein Wunsch fürs neue Jahr.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Manuel Rubey, bekannt als Sänger, Schauspieler und Kabarettist, gibt sein Musical-Debüt in der Wiener Volksoper in "My Fair Lady".
    • Unter der Regie von Ruth Brauer-Kvam spielt er die Rolle des Oberst Pickering und betont die Bedeutung der Emanzipation und die Macht der Sprache, während er sich auf diese neue Herausforderung freut.
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