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Mullah-Regime gnadenlos – "Zeigt keine Nachsicht"

Seit Monaten gehen im Iran die Menschen gegen das Mullah-Regime auf die Straßen. Der iranische Staat zeigt sich unbeeindruckt

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Mehr als sechs Wochen dauern die blutigen Proteste im Iran nun an.
Mehr als sechs Wochen dauern die blutigen Proteste im Iran nun an.
ATTA KENARE / AFP / picturedesk.com

Das Mullah-Regime im Iran hat die iranische Justiz dazu aufgefordert, den Demonstrierenden "keine Nachsicht zu zeigen". Der staatliche Fernsehsender Press TV gab dies am Sonntag bekannt. Da sich trotz der Androhung von Festnahmen weiterhin Tausende Menschen auf den Straßen Teherans versammeln und gegen das Mullah-Regime protestieren, sieht sich der Staat zu dieser Maßnahme veranlasst, wie "CNN" schreibt.

Die Islamische Republik steht nach dem Tod von Mahsa Amini, einer 22-jährigen kurdischen Iranerin, die angeblich wegen des nicht ordnungsgemäßen Tragens ihres Hijabs festgenommen wurde, vor einer der größten Revolutionen im Land.

Demonstranten eine "gute Lektion" erteilen

In einem offenen Brief, der von 227 der 290 iranischen Parlamentsabgeordneten unterzeichnet wurde, fordert der Gesetzgeber, den Demonstrierenden eine "gute Lektion" zu erteilen, um andere abzuschrecken, die die Autorität des Regimes in Frage stellen.

"Wir, die Vertreter dieser Nation, bitten alle Staatsbeamten, einschließlich der Justiz, denen, die Krieg gegen die Islamische Republik geführt und das Leben und Eigentum von Menschen wie Terroristen angegriffen zu haben, eine gute Lektion zu erteilen", lautete der Brief laut staatlichem Press TV. Der Iran hat mindestens 1.000 Menschen in der Provinz Teheran wegen ihrer angeblichen Beteiligung an den landesweiten Protesten gegen Aminis Tod angeklagt. Ihre Prozesse sind öffentlich und laufen seit mehr als einer Woche.

USA und andere Feinde des Irans sollen schuld sein

Die in Norwegen ansäßige Menschenrechtsgruppe Iran Human Rights (IHR) sagte am vergangenen Mittwoch in einem Bericht, dass Dutzenden von Demonstranten Anklagepunkte wie "Feindschaft gegen Gott" und "Korruption auf Erden" drohen, die mit dem Todesurteil belegt sind.

Der Brief der Abgeordneten wiederholt auch die Behauptungen der früheren iranischen Regierung, dass die anhaltenden Proteste – die sie als Ausschreitungen bezeichnet – von den Vereinigten Staaten und anderen Feinden des Iran angestiftet wurden. Die iranische Regierung hat keine Beweise vorgelegt, die ihre Behauptungen über eine ausländische Beteiligung an der Protestbewegung untermauern.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
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