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Moskau macht Kosovo für "Blutvergießen" verantwortlich

Der Kreml stellt sich nach den Kämpfen im Nordkosovo gegen die kosovarische Regierung. Das überrascht nicht – Russland gilt als Verbündeter Serbiens.

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Polizisten tragen den Sarg ihres verstorbenen Kollegen während seiner Beerdigung nahe Vushtrri. 
Polizisten tragen den Sarg ihres verstorbenen Kollegen während seiner Beerdigung nahe Vushtrri. 
REUTERS

Nach den tödlichen Zusammenstößen im Nordkosovo hat Russland der Regierung in Pristina vorgeworfen, für das "Blutvergießen" verantwortlich zu sein. "Es besteht kein Zweifel daran, dass das gestrige Blutvergießen eine direkte und unmittelbare Folge der Vorgehensweise des sogenannten Ministerpräsidenten Albin Kurti ist, Konflikte zu schüren", erklärte das Außenministerium in Moskau am Montag. Jegliche Eskalation der Situation könne "die gesamte Balkanregion an einen gefährlichen Abgrund führen", hieß es weiter. Russland ist einer der wenigen Staaten, der den Kosovo bislang nicht als unabhängigen Staat anerkannt hat.

Bei einer Auseinandersetzung zwischen Bewaffneten und Polizisten nahe der Grenze zu Serbien war am Sonntag ein Polizist getötet worden. Mindestens drei Angreifer wurden laut den kosovarischen Behörden getötet, sechs weitere werden in einem Spital in Serbien behandelt.

"Am Rande einer humanitären Katastrophe"

Die Polizei im Kosovo habe sich durch "systematische Strafmaßnahmen" gegen die serbische Gemeinschaft längst "selbst diskreditiert", erklärte das russische Außenministerium. Schwer bewaffnete Spezialeinheiten seien in nicht-albanischen Gebieten die "einzige Waffe", um die Serben aus dem "Kosovo zu vertreiben".

Mit Blick auf ein Importverbot für Waren aus Serbien hieß es aus Moskau, die nördlichen Gemeinden im Kosovo stünden seit Monaten "am Rande einer humanitären Katastrophe". Es bestehe die Gefahr der "Wiederaufnahme einer ethnischen Säuberung, wie sie schon von radikalen Kosovo-Albanern praktiziert wurde", fügte das Ministerium hinzu.

 VIDEO – Wolfgang Geier (ORF) zur Lage im Kosovo:

Die überwiegende Mehrheit der 1,8 Millionen Einwohner im Kosovo sind ethnische Albaner. Dazu kommen 120.000 Serbinnen und Serben, die vor allem im Norden des Landes leben. 2008 hatte der Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, die von Belgrad jedoch nicht anerkannt wird. Serbien pflegt traditionell enge Beziehungen zu Russland. Belgrad und Moskau verbindet dabei nicht nur das gemeinsame christlich-orthodoxe Erbe, sondern auch ihre Vorbehalte gegen die Nato. Dennoch gilt das Balkanland als Unterstützer der Ukraine.

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