Niederösterreich
Fall Leonie – Verdächtiger wurde in Falle gelockt
Der Fall Leonie schlägt weiter Wellen. Ein Bekannter (19) der Verdächtigen erzählt der "Bild", wie er einen mutmaßlichen Täter in die Falle lockte.
In den letzten 14 Tagen sorgte der Fall Leonie für Entsetzen - weit über die Grenzen Österreichs hinaus wurde die Causa thematisiert.
Vor genau zwei Wochen war der leblose Körper des Teenagers in Wien-Donaustadt an einem Baum lehnend von Passanten entdeckt worden. Die Ermittlungen der Polizei und die vorläufige Obduktion ergaben, dass Leonie in der Tatnacht unter Drogen gesetzt und mutmaßlich vergewaltigt wurde. (Mehr dazu hier >>)
Die Verdächtigen schieben sich bei den Befragungen die Schuld gegenseitig in die Schuhe. Zuletzt behauptet der 18-jährige sogar, dass alles "freiwillig" geschehen sei. (Mehr dazu hier >>)
Bekannter plaudert Details aus
Am Samstag berichtet die deutsche "Bild" indes, dass ein Bekannter (19) der Tatverdächtigen in einem Interview erzählte, was einer der mutmaßlichen Täter ihm unmittelbar nach der Tat anvertraut hatte.
In den Öffis soll der 18-jährige Afghane gegenüber seinem Bekannten (19) ziemlich aufgelöst geschildert haben, was sich in der Todes-Wohnung abgespielt hatte, bevor Leonie starb. Wie auch "Heute" bereits berichtete, sei die 13-Jährige laut Schilderungen des Wohnungsbesitzers (18) freiwillig mitgegangen. Auch drei Stück Ecstasy soll sie von sich aus eingenommen haben, sagte der Bekannte (19) gegenüber der "Bild".
Danach sollen zwei der mutmaßlichen Täter das Mädchen bedrängt haben, "aber sie lehnte stark ab". Um die 13-Jährige gefügig zu machen, sollen ihr weitere "sieben Stück Ecstasy in ein Glas gemischt" und verabreicht worden sein, woraufhin die Schülerin wehrlos bzw. bewusstlos wurde. Dann sollen sich die jungen Männer am Mädchen vergangen haben.
Danach wurde sie "brutal vergewaltigt", berichtet der Bekannte.
Wollten sie wecken
Im Anschluss der grausamen Tat sollen die mutmaßlichen Täter versucht haben, das Mädchen zu wecken – vergebens. Laut dem Bekannten gaben die Beschuldigten der Schülerin Ayran (Anm.: Getränk aus Wasser, Joghurt/Milch, Salz) und brachten sie noch unter die Dusche. Dort soll Leonie dann ihren letzten Atemzug getan haben.
Daraufhin hätten die Afghanen die Leiche des Mädchens unter einen Baum gelegt haben, wo sie schließlich auch gefunden wurde.
Bekannter ging mit Infos zu Polizei
Gegenüber der "Bild" schilderte der 19-Jährige zudem, er sei mit diesem Insiderwissen zur Polizei gegangen. Bereits wenig später konnte einer der Tatverdächtigen in einer Pizzeria in Wien-9 festgenommen werden. Der 18-jährige Wohnungsbesitzer hatte als Hilfskraft in dem Lokal gearbeitet. Ein weiterer Verdächtiger, ein 16-jähriger Afghane, wurde vom 19-Jährigen "in eine Falle" gelockt.
„"Ich habe mich mit ihm an der Donauinsel verabredet. Ich ging mit ihm spazieren, und gleichzeitig habe ich die Kriminalpolizei angerufen. Sie haben ihn dann festgenommen" - so der 19-Jährige.“
Mehrere Festnahmen
Im Fall Leonie wurden bisher drei mutmaßliche Täter festgenommen. Es handelt sich um afghanische Staatsangehörige im Alter von 16, 18 und 23 Jahren. Nach einem vierten Tatverdächtigen wird international gefahndet.
Es soll sich um einen 22-jährigen Afghanen handeln.
Der flüchtige Verdächtige hatte 2015 um Asyl angesucht, war sportlich und mehrmals polizeilich in Erscheinung getreten und vorbestraft. (Mehr dazu hier >>)
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