Österreich

Mord in Tirol: Opfer mit eigener Waffe erschossen

Heute Redaktion
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Bild: Zoom Tirol

Anfang November entdeckte ein Lkw-Fahrer eine Leiche auf einem Tiroler Parkplatz. Ermittler dürften jetzt das Mord-Rätsel gelöst haben: Der Mann wurde offenbar vom Liebhaber seiner Frau in Söll erschossen. Sie selbst ist auch in die Bluttat involviert.

Anfang November . Ermittler dürften jetzt das Mord-Rätsel gelöst haben: Der Mann wurde offenbar vom Liebhaber seiner Frau in Söll erschossen. Sie selbst ist auch in die Bluttat involviert.
Die Identität des mit zehn Kugeln hingerichteten Opfers war zunächst unklar, berichtet die Tiroler Tageszeitung. Der Mann hatte keine Ausweise und kein Handy dabei. Die Ermittler fanden bei ihm allerdings einen Autoschlüssel, der sie schließlich auch auf die Spur des Täters brachte. 

Der Schlüssel gehörte einer Münchner Leihwagenfirma, doch der Mieter war nicht das Opfer, sondern der mutmaßliche Mörder, ein 28-jähriger Grieche. Bei ihm fand die Polizei nämlich die Tatwaffe, eine Kleinkaliberpistole, in der Wohnung. Der Koch wurde festgenommen und hat die Tat gestanden.

Sein Anwalt Georgios Vlachopoulos schildert eine Dreiecksbeziehung als Auslöser für die Tat. Der Grieche hatte an seinem Arbeitsplatz, ein Münchner Sportgasthaus, eine 31-jährige Deutsche kennen gelernt, die dort als Aushilfskellnerin arbeitete. Sie und ihr Ehemann, ein zumeist arbeitsloser Grieche namens Antonis C. (31), sowie deren gemeinsame Tochter (6) freundeten sich mit dem Koch an.

Misshandelte das Opfer seine Ehefrau?

Doch irgendwann entwickelte sich zwischen ihm und der Frau mehr als nur Freundschaft. Sie vertraute dem Koch irgendwann an, von ihrem Mann misshandelt zu werden. Ein Vorwurf, den sich auch später bei der Polizei wiederholte. Laut dem Anwalt habe die Deutsche schließlich ihren Liebhaber zum Mord angestiftet. 

Antonis C. besaß eine Pistole. "Mein Mandant hatte Angst, dass das spätere Opfer seiner Ehefrau mit der Pistole etwas antun könnte", erklärt der ebenfalls griechisch-stämmige Anwalt. Der Koch konnte seinen neuen Freund dazu überreden, ihm die Waffe auszuhändigen.

Anfang November lud der Verdächtige dann seinen Landsmann zu einem Männerausflug nach Tirol ein - und sagte ihm, er solle das Handy daheim lassen, damit man ungestört sei. Geldbörse brauche er auch keine, denn der Koch würde ihn zu dem Trip einladen.

Pro Misshandlung ein Schuss

Am Parkplatz in Söll streckte der Koch dann Antonis C. mit zehn Schüssen nieder, "weil die Ehefrau angeblich ebenso oft von ihrem Mann misshandelt wurde“, erzählt Vlachapoulos. Doch als er die Leiche hinter einer Leitplanke entsorgte, vergaß er offenbar, dem Toten den zweiten Schlüssel des Mietwagens abzunehmen. Die brachte die Ermittler schließlich auf die Spur.

Die Ehefrau dürfte in den Mordplan eingeweiht gewesen sein. Denn nach der Tat fragte sie laut dem Anwalt den Koch per SMS, ob alles in Ordnung sei. Die Antwort: "Antonis schläft, er wird dir nichts mehr antun."