Österreich
Mord Gloggnitz: Killer soll schon 2006 getötet haben
Elfriede H. (83) wurde am Freitag auf offener Straße erstochen. Der mutmaßliche Killer dürfte schon 2006 in seiner Heimat einen alten Mann getötet haben.
Die Bluttat am helllichten Tag mitten auf der Straße schockte Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen): Der rumänische Sonderling soll am Freitag die 83-jährige Elfriede H., die erst vor drei Jahren Diamantene Hochzeit gefeiert hatte, niedergestochen haben. Der mutmaßliche Killer wurde festgenommen, leistete überhaupt keinen Widerstand und wanderte in die Justizanstalt Wiener Neustadt ("Heute.at" berichtete).
Brutaler Mord 2006
Ioan P. soll bereits im Jahr 2006 in Baia Mare (zu deutsch: Groß-Neustadt; Stadt mit rund 120.000 Einwohnern in Nordwestrumänien) einen alten Mann auf brutalste Weise ermordet haben.
Der im März 1981 in der rund 100 Kilometer östlich von Baia Mare liegenden Kleinstadt Viseu de Sus geborene Verdächtige soll in Heimen für auffällige Kinder und Jugendliche aufgewachsen sein, war dann mittel- und beschäftigungslos in Rumänien unterwegs.
Das spätere Opfer soll laut "Heute"-Informationen den unterstandslosen Beschuldigten schließlich in seinem Haus in Baia Mare aufgenommen haben, der junge Rumäne sollte einen Raum ausmalen. Der damals 24-Jährige soll im Streit (Anm.: der alte Mann wollte, dass der junge Rumäne wieder auszieht) seinen Gastgeber zuerst mit einer Weinflasche geschlagen und dann mit 24 Messerstichen in Hals, Brust und Bauch (Klinge brach sogar ab) niedergemetzelt haben. Bereits bei diesem Gewaltverbrechen gab es kein ersichtliches Motiv.
Vorzeitig entlassen
Der laut Gutachter verhaltensgestörte Rumäne wurde schließlich im Jahr 2008 zu einer hohen Haftstrafe verurteilt, sollte erst im Jahr 2022, im Alter von 41 Jahren, wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Doch der EU-Bürger wurde vorzeitig entlassen, kam nach Österreich.
Tickende Zeitbombe
Im Bezirk Neunkirchen heuerte der Rumäne in einem Pferdegestüt an, taugte dort aber nichts. Bereits am Dienstag (13. 8.) war es am Pferdehof zu einem Polizeieinsatz gekommen. Der Rumäne soll zwei Mitarbeiter mit einem Messer bedroht haben - der 38-Jährige verlor schließlich seinen Job.
Am Freitag, 16. August, ging Elfriede H. durch ihre Heimatstadt, traf dabei auf den Falschen: Ioan P. stach zu – vermutlich um Frust abzubauen, ohne einleuchtenden Grund. Die Ermittlungen laufen, mittlerweile zeigte sich der Verdächtige zur Bluttat in Gloggnitz geständig, für der Osteuropäer gilt die Unschuldsvermutung.
Auf Nachfrage nach dem getrübten Vorleben des Ioan P. wollte die Polizei und Staatsanwaltschaft dies weder dementieren noch bestätigen: "Dazu müssen wir eine Strafregisterauskunft aus Rumänien einholen, das werden wir auch tun. Nur das dauert rund ein, zwei Wochen", so Staatsanwalt Erich Habitzl. (Lie)