"Kill a Tourist"
Mord-Aufruf gegen Touristen auf beliebter Urlaubsinsel
Nicht nur der Tourismus wächst auf Teneriffa, sondern auch die Feindseligkeit der Einheimischen. Jetzt sorgt ein eindeutiges Graffito für Wirbel.
Auf der vom Massentourismus geplagten spanischen Urlaubsinsel Teneriffa haben die Proteste ein neues Level erreicht - das vor allem Reisende beunruhigen sollte. An einem Haus im Süden der Insel ist ein Graffito mit der Botschaft "Kill a Tourist" aufgetaucht, berichtet der britische Radio-Sender Leading Britain’s Conversation (LBC). Die wie eine Aufforderung wirkende Botschaft lässt sich in "Töte einen Touristen" übersetzen.
Fotos von der roten Aufschrift auf dem gelben Häuschen hatte die Gruppe "Islas de Resistencia" online gestellt. Eine Bewegung, die sich selbst als "Projekt zur Wiederherstellung der Erinnerung an die sozialen Bewegungen auf den Kanarischen Inseln" beschreibt. Die Gruppe hat auf Instagram mehr als 14.000 Abonnenten.
"Ein Drama könnte passieren"
Dabei macht die Botschaft auch den Anwohnern Angst. "Die Leute wollen wirklich, dass sich etwas ändert und dass wir respektiert werden, aber das rechtfertigt nicht diese Aktionen, die anscheinend eskalieren. Es ist beängstigend", wird ein Einheimischer von LBC zitiert.
Bereits im Sommer 2024 gingen viele Einwohner der Kanarischen Inseln auf die Straße. Die Demonstranten fordern eine Begrenzung der Touristenzahlen und ein Ende der steigenden Mietpreise. Durch die Zunahme an Ferienwohnungen sei es für Einheimische kaum noch möglich, eine leistbare Wohnung zu finden.
"Ein Drama könnte passieren, wenn die Regierung nicht zuhört. Die Situation auf den Inseln verschlechtert sich wegen der vielen Touristen und neuen Bewohner, die uns unsere Häuser wegnehmen und die Umwelt beeinträchtigen", heißt es von einer Sprecherin der Gruppierung "Canarias Se Agota".
Auf den Punkt gebracht
- Auf der spanischen Urlaubsinsel Teneriffa hat ein Graffito mit der Botschaft "Kill a Tourist" für Aufsehen gesorgt, was die wachsende Feindseligkeit der Einheimischen gegenüber Touristen verdeutlicht.
- Die Gruppe "Islas de Resistencia" hat das Bild online gestellt und fordert eine Begrenzung der Touristenzahlen sowie ein Ende der steigenden Mietpreise, da die Situation für die Einheimischen zunehmend unerträglich wird.