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Abrissarbeiten an Morandi-Brücke haben begonnen

Sechs Monate nach dem folgenschweren Teileinsturz der Morandi-Brücke in Genua wurde ein erstes Stück des Bauwerks demontiert.

Heute Redaktion
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Die Morandi-Brücke, die im Sommer 2018 zum Teil eingestürzt war, wird abgerissen. Mit den Abrissarbeiten wurde am Wochenende begonnen. Zunächst wurde das 36 Meter lange und 18 Meter breite Brückenstück am Freitag abgetrennt. Bis Samstagabend konnte das knapp tausend Tonnen schwere Teilstück schließlich langsam hinabgelassen werden.

Etwa zehn Stunden dauerte es, bis das Brücken-Teilstück die 48 Meter bis zum Boden hinab gelassen wurde. Pro Stunde konnten nur fünf Meter zurückgelegt werden, am Nachmittag musste das Tempo wegen des starken Windes weiter gedrosselt werden. Jenes abgerissene Stück soll nun als Gegengewicht für die Demontage der restlichen Brückenfahrbahn genutzt werden, bevor schließlich die Brückenpfeiler gesprengt werden können.

Der gesamte Abriss der Autobahnbrücke dürfte mindestens sechs Monate in Anspruch nehmen. Rund 60 Arbeiter werden Tag und Nacht auf der Baustelle im Einsatz sein. Die italienische Regierung hat zugesagt, dass die neue Stahlbetonbrücke, die der aus Genua stammende Star-Architekt Renzo Piano gratis entwirft, bis April 2020 in Betrieb genommen werden kann.

Unglück in Genua
Die viel befahrene, fast 1.200 Meter lange Morandi-Brücke war am 14. August 2018 auf einer Länge von 200 Metern eingestürzt. 43 Menschen kamen ums Leben, darunter vier Kinder.

Die in den 1960er Jahren gebaute und 2016 renovierte Autobahnbrücke ist Teil der mautpflichtigen Autobahn A10. Sie zählt zu den meistbefahrenen und wichtigsten Autobahnrouten von Genua.

43 Todesopfer gefordert

Die viel befahrene Morandi-Brücke war am 14. August auf einer Länge von 200 Metern eingestürzt. 43 Menschen kamen ums Leben, darunter vier Kinder. Dutzende Menschen wurden verletzt und zahlreiche Anwohner mussten in der Folge ihre Häuser räumen.

Experten hatten nach dem Unglück erklärt, der Einsturz sei wegen der vielen baulichen Mängel an der Spannbetonbrücke vorhersehbar gewesen. Die italienische Justiz ermittelt in dem Fall gegen eine Reihe von Beschuldigten und gegen die Betreiberfirma Autostrade per l'Italia (Aspi).

Mit geschätzten Kosten von gut 200 Millionen Euro wird die neue Brücke eine der teuersten in ganz Europa. Architekt Piano versprach, das neue Bauwerk werde "tausend Jahre halten". Pianos Entwurf sieht eine weiß gestrichene Stahlkonstruktion vor, welche die Hafenstadt überspannt. 43 Lichtsäulen sollen an die Opfer des Unglücks erinnern.



(ek)