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Moderator rechnet mit "Golden Globes"-Veranstalter ab
Jerrod Carmichael, der die diesjährigen "Golden Globes" moderierte, ließ es sich nicht nehmen, den vorjährigen Skandal anzusprechen.
Moderator Jerrod Carmichael hat zum Auftakt der 80. Verleihung der Golden Globes in Beverly Hills mit seinem Auftraggeber abgerechnet. Ohne Umschweife kam er auf den Skandal zu sprechen, der die Golden Globes im vergangenen Jahr die Übertragung gekostet und der Hollywood Foreign Press Association (HFPA), die für die Verleihung der Preise zuständig ist, einen Boykott durch Schauspieler und Studios eingebracht hatte.
"Ich werde euch sagen, warum ich hier bin. Ich bin hier, weil ich schwarz bin", sagte der Comedian in der Nacht zum Mittwoch. "Ich werde nicht sagen, dass sie eine rassistische Organisation waren", sagte er. "Aber sie hatten kein einziges schwarzes Mitglied, bis George Floyd starb. Also macht mit dieser Information, was ihr wollt." Carmichael sagte, er habe es abgelehnt, sich vor der Verleihungszeremonie mit HFPA-Präsidentin Helen Hoehne zu treffen. Er habe den Job wegen des Geldes angenommen und um die Film- und Fernsehindustrie zu ehren.
Ein Jahr nach Skandal stehen wieder alle auf dem Teppich
Hollywood hatte die Golden Globes im vergangenen Jahr wegen eines Skandals um fehlende Diversität, Sexismusvorwürfe und ethische sowie finanzielle Ungereimtheiten bei Mitgliedern des Verbands der Auslandspresse gemieden. Es gab keine Fernsehshow und keinen roten Teppich. Die HFPA versprach Reformen und eine Diversifizierung ihrer Mitglieder – unter den inzwischen 96 Mitgliedern sind nun sechs Schwarze. Mitabstimmen durften zudem 103 Nicht-Mitglieder. Der rote Teppich – in diesem Jahr grau – war vor der Zeremonie wieder so üppig mit Stars gespickt wie eh und je.