Österreich

Mitarbeiter im Krankenstand – AUA schickte Detektive

Ein Techniker wollte einen angedrohten Gehalts-Absturz nicht akzeptieren und wurde daraufhin ausspioniert. Nun landet der Fall vor dem Richter.

Christian Tomsits
Teilen
Der Flugzeugtechniker mit seiner Familie im Garten, ein AUA-Flieger. (Montage)
Der Flugzeugtechniker mit seiner Familie im Garten, ein AUA-Flieger. (Montage)
privat, iStock

Die AUA überwacht nicht nur den Flugverkehr, sondern offenbar auch ihre Mitarbeiter: Sebastian N. (39) aus Deutschlandsberg (Stmk.) wurde im Krankenstand von Detektiven der Fluglinie heimlich heimgesucht – ganz ohne davon Wind zu bekommen.

Detektive fertigten Fotos der Familie an

Erst als ihm die Entlassung seines Arbeitgebers ins Haus flatterte, wusste der 39-Jährige, dass ungebetene Gäste in seinen privaten Luftraum eingedrungen waren. Denn als Grund führten die Airline-Anwälte an, er hätte trotz Krankenstand im Garten mit seinen Kindern gespielt und dabei getrunken: "Fotos zeigen den Beklagten im Garten körperlich aktiv, mit seinen Kindern spielend sowie beim Genuss von Alkohol", heißt es.

"Warum darf dieser Konzern meine Kinder fotografieren und Bilder meines privaten Umfeldes besitzen?", dreht der langjährige Mitarbeiter auf. Den Konflikt erklärt er so: "Ich sollte nach dem Aus des Flughafen Graz trotz gültiger Verträge um weniger Geld in Wien arbeiten. Dagegen wehrte ich mich."

Mitarbeiter fühlte sich nicht fit

Dann gab es weder eine Einigung bei der Elternteilzeit noch beim Urlaubsabbau. "Die Situation belastete mich psychisch sehr. Bei meiner Tätigkeit muss ich aber geistig voll auf der Höhe sein. Davon hängen Menschenleben ab."

Da er nicht fit war, meldete er sich krank, dann wurden die Detektive losgeschickt. Ende Mai landet der Streit vor Gericht in Graz. Auf Anfrage teilte die AUA am Montag mit, laufende Verfahren nicht kommentieren zu wollen.

Hast auch du schlechte Erfahrungen mit deinem Arbeitgeber machen müssen oder leidest unter Stress im Job?
Schicke uns deine Geschichte an [email protected]

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock