Für den besonderen Kick

Mit dieser Sex-Praktik riskierst du Hirnschäden

Wer beim Sex gern gewürgt wird, sollte über die Risiken Bescheid wissen. Denn schon wenige Sekunden reichen, um ohnmächtig zu werden – und mehr.

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Mit dieser Sex-Praktik riskierst du Hirnschäden
Vor allem der Hype um "Fifty Shades of Grey" löst einen regelrechten BDSM-Boom in den Schlafzimmern aus.
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Die Spielwiese der Sexualität ist groß. Verschiedene Praktiken versprechen unterschiedlichste Kicks. Wie zum Beispiel die durch "Fifty Shades of Grey" populär gewordene Bondage- und SM-Abteilung. Hierzu gehört die Steigerung der sexuellen Lust durch kurzes Strangulieren vor dem Orgasmus, um ihn intensiver zu erleben. Aber es hat sich herausgestellt, dass solche Gangarten alarmierende Schäden im Gehirn verursacht, die dauerhaft sein könnten.

Schon 10 Sekunden reichen

Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Frauen, die in den vorangegangenen 30 Tagen viermal gewürgt worden waren, Veränderungen in ihren Gehirnstrukturen auftraten, die sich auf ihre Fähigkeit auswirkten, Aufgaben des Arbeitsgedächtnisses zu lösen. Die Untersuchung wurde von Dr. Debbie Herbinick durchgeführt, einer Forscherin im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit. Eine eingeschränkte Blutzufuhr zum Gehirn kann dazu führen, dass es sofort nicht mehr mit normaler Kapazität arbeitet und aufgrund der mangelnden Sauerstoff- und Glukoseversorgung bereits nach fünf Minuten ein Absterben des Gehirns eintreten kann. Die Risiken der Praktik liegen in den Schäden, die der Sauerstoffmangel des Gehirns mit sich bringt. Selbst wenn dies nur für eine kurze Zeitspanne, z. B. 10 Sekunden, geschieht, kann dies dazu führen, dass jemand ohnmächtig wird. Minuten ohne Sauerstoff können zu dauerhaften Hirnschäden führen. Gehirnzellen beginnen zu schrumpfen und sterben ab. Um zu überleben, zapfen sie die Notbrennstoffvorräte an, wodurch im Blutkreislauf Milchsäure entsteht, die nach etwa 20 Minuten zu Gewebeschäden in Herz, Nieren und Leber führt.

Dickere Gehirnstrukturen

In der Studie wurden 41 Frauen in 2 Gruppen aufgeteilt: 20, die in den letzten 30 Tagen gewürgt worden war, und 21, die es nicht wurden. Untersucht wurde, wie sich diese Praxis auf die Struktur ihres Gehirns auswirkt. Die Gruppe, die gewürgt worden war, wies im Vergleich zur anderen Gruppe, eine signifikant erhöhte kortikale Dicke in mehreren Hirnregionen auf, die an der Gesichtserkennung, der visuellen Verarbeitung und dem Gedächtnis beteiligt sind, was darauf hindeutet, dass sich die Struktur ihrer Gehirne verändert hatte – möglicherweise dauerhaft. Diese strukturellen Veränderungen könnten mit Unterschieden in den kognitiven Funktionen oder der sensorischen Verarbeitung zusammenhängen.

Die Autoren der Studie schränken jedoch ein: Es ist möglich, dass Personen, die für psychische Erkrankungen wie Depressionen prädisponiert sind, bereits eine veränderte kortikale Morphologie aufweisen und daher anfälliger für riskantes Verhalten sind.

red
Akt.
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