Klimaschutz
Mit diesem CO2-Rechner gelingt klimafreundliches Reisen
Die Uni Graz entwickelte ein kostenfreies Service, mit dem Private oder Unternehmen den Treibhausgasausstoß ihrer Reisen selbst berechnen können.
Soll ein Flug oder Zug von Wien nach London gebucht werden? Oder wählt man doch lieber das Auto? Wie kann die klimafreundliche Dienstreise gelingen, fragen sich immer mehr Firmen. Die Uni Graz hat nun ein Online-Tool entwickelt, das Antworten für Unternehmer und Privatreisende liefert.
So funktioniert's
Unter carbontracer.uni-graz.at kann der Treibhausgas-Rechner aufgerufen werden. Gibt man den Startpunkt und das Ziel ein, wird kostenfrei ein Emissionsvergleich der einzelnen Verkehrsmittel berechnet. Dabei wird der gesamte Lebenszyklus der Verkehrsmittel berücksichtigt.
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"Wir unterscheiden Zug, Auto, Bus und Flugzeug, weil das ganze Service grundsätzlich für Dienstreisen aufgesetzt ist. Das sind die typischen Verkehrsmittel, die benutzt werden", erklärte Entwicklerin Julia Danzer gegenüber der APA. "Und dann gibt es auch noch feine Unterscheidungen, zum Beispiel, ob man im Zug auf einem Sitzplatz sitzt oder in einem Liegewagen unterwegs ist." Und natürlich würde auch zwischen elektronisch oder fossil betriebenes Auto unterschieden werden.
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Anreiz für klimafreundliches Reisen
Mit dem "CarbonTracer" können die Emissionen einzelner Reisestrecken von Privat-, aber auch von Dienstreisen einfach berechnet werden, sagte Gottfried Kirchengast, wissenschaftlicher Leiter vom Wegener Center an der Uni Graz bei der Präsentation am Dienstag. Damit sollen Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen ein Werkzeug in die Hand bekommen, das den eigenen CO2-Fußabdruck im Mobilitätsbereich vor Augen führt.
Der "CarbonTracer" soll bei der Planung von Reisen, vor allem Dienstreisen, unterstützen. Es ist aber auch möglich, im Nachhinein die klimafreundlichste Reisevariante zu analysieren. "Wir erwarten uns dadurch Motivation und Anreiz, nicht zwangsläufig weniger zu reisen, aber es geht darum, effizient zu reisen", erklärte Peter Riedler, Rektor der Uni Graz.
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Für Unternehmen kann das Berechnungstool in bestehende Software wie SAP oder Excel eingebunden werden, sodass auch die Verarbeitung von sehr großen Datenmengen möglich ist, wurde von den Entwicklern bei der Präsentation betont. Das Ziel der Uni Graz sei es, bis 2030 den CO2-Ausstoß bei Dienstreisen mit Hilfe des neuen Emissionsrechners um 44 Prozent zu senken, sagte Riedler.