Wien
Missbrauchs-Verdacht: "Ich vertrete schon neun Eltern!"
Fast täglich melden sich neue Betroffene bei Anwalt Johannes Bügler. Mittlerweile gibt es neun Missbrauchs-Verdachtsfälle in dem Wiener Kindergarten.
Ein Pädagoge soll Kleinkinder in Wien-Penzing missbraucht haben, die Staatsanwaltschaft ermittelt – wir berichteten. "Es gibt mittlerweile neun betroffene Eltern", erzählt Anwalt Johannes Bügler. Am 1. Juni sollen noch zwei dazukommen. "Alle erzählen das Gleiche." Kinder würden im Schlaf hochschrecken, verängstigt oder aggressiv sein. "Die Eltern wurden in die Irre geführt, weil sie so lange nichts wussten." Sie deuteten das Verhalten ihrer Kinder nicht richtig.
Anwalt fordert "unabhängige Kommission"
Der Eltern-Anwalt fordert eine unabhängige Kommission mit internationalen Experten, damit die Opfer rasch entschädigt werden können. "Auch müssen Eltern der Opfer eine Stimme in dieser Kommission haben. Die derzeitige Kommission ist wertlos, weil nur Vereine der Stadt Wien mit an Bord sind", meint Bügler. "Wir bereiten erste Klagen vor." Von der Stadt hat Bügler bis jetzt noch nichts gehört.
Eltern hören nichts von Stadt
Den betroffenen Eltern wurde von der Stadt eine Mediation mit dem Kindergarten in Wien-Penzing versprochen. Seit drei Wochen sei aber nichts passiert, beschwert sich eine Elternvertreterin bei "Radio Wien". "Stadtrat Wiederkehr muss seinen Ankündigungen auch Handlungen folgen lassen", forderte am Dienstag VP-Klubobmann Markus Wölbitsch. Es gilt die Unschuldsvermutung!